Markus Dieth ist Panaschierkönig bei den Aargauer Grossratswahlen

Bei den Aargauer Parlamentswahlen vom Oktober ist CVP-Grossrat Markus Dieth der Panaschierkönig. Er wurde zugleich in die Regierung gewählt. Panaschierkönigin ist CVP-Grossrätin Marianne Binder. Die beiden Politiker erhielten am meisten Stimmen auf Listen von anderen Parteien.

Bei den Aargauer Parlamentswahlen vom Oktober ist CVP-Grossrat Markus Dieth der Panaschierkönig. Er wurde zugleich in die Regierung gewählt. Panaschierkönigin ist CVP-Grossrätin Marianne Binder. Die beiden Politiker erhielten am meisten Stimmen auf Listen von anderen Parteien.

Auf dem dritten Platz liegt Lilian Studer (EVP) – gefolgt von Antoinette Eckert (FDP) und Ruth Müri (Grüne). Das geht aus der am Montag veröffentlichten statistischen Auswertung der Grossratswahlen vom 23. Oktober hervor.

Panaschierkönig Dieth wird jedoch nicht mehr Grossrat sein. Als erster Ersatz rückt Michael Wetzel nach. Der neu gewählte Regierungsrat Dieth übernimmt per Anfang 2017 das kantonale Finanzdepartement.

Fremde Stimmen garantieren Erfolg

Wer viele Panaschierstimmen gewinnen konnte, hatte sehr gute Chancen in den Grossen Rat einzuziehen. So schafften die 38 Kandierenden mit den meisten Panaschierstimmen allesamt die Wahl.

Die Parteien profitierten unterschiedlich von den Stimmen auf den Listen von anderen Parteien. Bei der FDP stammen 20,6 Prozent ihrer Kandidatenstimmen von Wahllisten anderer Parteien. Bei der SP beträgt dieser Anteil 16,2 Prozent.

Am wenigsten profitierte die SVP. Nur gerade 7,8 Prozent ihrer Kandidatenstimmen stammen von fremden Listen. Dieser Anteil nahm seit 1973 – im Gegensatz zu allen anderen Parteien – sogar ab.

Die weiteren Parteien weisen einen Anteil zwischen 25 und 40 Prozent auf. Vor allem kleine Aussenseiterparteien konnten darauf zählen, dass einer ihrer Kandidierenden auf einem anderen Wahlzettel aufgeschrieben wird.

Stimmen aus dem eigenen Lager

Viele Panaschierstimmen für die Grünen stammen von der SP und umgekehrt. Ein ähnliches Muster zeigt sich gemäss statistischer Auswertung zwischen SVP und FDP.

Bei den Grossratswahlen gewann die SP fünf Sitze dazu – auf Kosten von CVP, BDP und GLP. Die SP ist mit 27 Sitzen die zweitstärkste Kraft im 140 Sitze zählenden Parlament. Stärkste Kraft mit 45 Sitzen bleibt die SVP.

Die Sitzverteilung in den kommenden vier Jahren sieht wie folgt aus: SVP 45 (-), SP 27 (+5), FDP 22 (-), CVP 17 (-2), Grüne 10 (-), GLP 7 (-1), EVP 6 (-), BDP 4 (-2), EDU 2 (-). Insgesamt 110 bisherige Grossrätinnen und Grossräte schafften die Wiederwahl.

Der Anteil der Frauen im Grossen Rat liegt bei 36 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als vor vier Jahren. Den höchsten Anteil an Frauen haben die Grünen mit 50 Prozent, gefolgt von der SP mit 48 Prozent.

45- bis 64-Jährige sind übervertreten

Die stärksten Altersgruppen im Parlament sind die 45- bis 49-Jährigen und die 50- bis 54-Jährigen mit je 25 Mitgliedern. Zusammen mit den zwei Altersklassen der 55- bis 59-Jährigen und 60- bis 64-Jährigen stellen sie sogar fast zwei Drittel der Volksvertreterinnen und Volksvertreter.

Diese Altersklassen haben an der Gesamtbevölkerung jedoch nur einen Anteil von 30,5 Prozent. Die unter 25- und über 70-Jährigen sind im Grossen Rat überhaupt nicht vertreten.

Herbert H. Scholl ist Rekordhalter

Der älteste Grossrat ist Herbert H. Scholl (FDP). Er war zum Zeitpunkt der Wahl 68 Jahre alt. Scholl ist zugleich der amtsälteste Parlamentarier. Er gehört dem Rat seit 1981 an. Der jüngste Grossrat war zum Zeitpunkt der Wahl 25 Jahre alt.

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