Die Flugleitzentrale der Raumfahrtagentur ESA hat den europäisch-russischen Forschungssatelliten TGO näher Richtung Mars geschickt. Die Triebwerke der Sonde seien zu einer leichten Kursänderung rund zwei Minuten lang gezündet worden, teilte die ESA am Montag mit.
Das Manöver sei planmässig verlaufen, sagte Vize-Flugdirektor Michael Schmidt in Darmstadt. Der «Trace Gas Orbiters» TGO ist Teil des Projekts ExoMars, mit dem die Partner ESA und Roskosmos nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten suchen.
Sieben Monate nach dem Start von ExoMars hatte sich ein Testlandemodul am Sonntag vom TGO getrennt. Die 600 Kilogramm schwere Sonde «Schiaparelli» soll an diesem Mittwoch auf dem Mars landen und von dort Daten senden – eine Premiere für Europas Raumfahrt.
Der Forschungsapparat TGO bleibt im Orbit und untersucht die Atmosphäre. An Bord des TGO befindet sich auch die an der Universität Bern entwickelte Stereokamera «CaSSIS», die hochauflösende Bilder der Marsoberfläche liefern und dabei helfen soll, die Quelle von Spurengasen und Hinweise auf flüssiges Wasser zu finden.
ESA-Chef Jan Wörner bezeichnete das Abkoppeln des Testlandemoduls «Schiaparelli» als wichtigen Schritt zur Erforschung des Roten Planeten. «Eine Mission zum Mars hat viele Herausforderungen. ExoMars hat einige hinter sich – aber einige stehen uns auch noch bevor», sagte Wörner der Nachrichtenagentur dpa. Russland und Europa wollen in einer zweiten Phase 2020 ein Forschungsfahrzeug zum Mars schicken.