Martin Fuchs gewinnt den Longines Grand Prix, die wichtigste Prüfung am Eröffnungstag des Mercedes-Benz CSI im Hallenstadion in Zürich. Der Zürcher setzt sich im Stechen im Sattel von Chaplin durch.
Mit dem Routinier Paul Estermann auf Lord Pepsi schaffte ein weiterer Schweizer als Dritter den Sprung aufs Podest. Zwischen die beiden EM-Bronzemedaillen-Gewinner von Aachen schob sich der Kolumbianer Carlos Enrique Lopez auf der Stute Admara. Fuchs musste bis am Schluss um sein Preisgeld von 33’000 Franken zittern. Die Französin Pénélope Leprevost war als letzte Reiterin schneller unterwegs, doch Vagabond riss am Schlusssprung eine Stange. Die schnellste Runde im Stechen lieferte Christina Liebherr mit Eagle Eye, bei ihr fiel jedoch eine Stange an einem Oxer. Sie klassierte sich im 4. Rang. Fuchs und Chaplin ritten ebenfalls schwungvoll an, gingen allerdings vor dem zweitletzten Hindernis, einem Steilsprung, auf Sicherheit und wählten den weiteren Weg. Es lohnte sich.
Der Normalparcours präsentierte sich selektiver als vermutet. Gleich der Eröffnungssprung, ein breiter Oxer, liess zahlreiche Träume platzen. Auch die schwarze Planke beim Einsprung in der Zweifach-Kombination übersahen viele Pferde. Bloss 6 der 43 Paare brachten einen Blankoritt ins Ziel – neben Estermann auch Christina Liebherr im Sattel von Eagle Eye und Fuchs mit seinem Schweizer-Meister-Hengst Chaplin. Auch dem Titelverteidiger Gregory Wathelet lief es nicht nach Wunsch. Der Hengst Eldorado des Belgiers beging am zweitletzten Hindernis einen Nachhand-Fehler.
«Seit Genf Anfang Dezember habe ich mir diesen Sieg mit Chaplin zum Ziel gesetzt», betonte Fuchs. «Ich habe damals gespürt, dass nur noch ganz wenig fehlt, um eine wirklich grosse Prüfung zu gewinnen. Der Sieg am Grand Prix in Zürich war immer mein Traum» Der zehnjährige Hengst ist seit vergangenen Sommer im Beritt von Fuchs. Beim dritten gemeinsamen Turnier gewann das Paar gleich den Schweizer Meistertitel. Am Sonntagnachmittag beim Weltcupspringen wird Fuchs sein Parade-Pferd, den Schimmel Clooney, satteln.
Der noch junge Martin Fuchs stand bereits zum dritten Mal bei seinem Lieblingsturnier nach dem Grand Prix auf dem Podest – und dies nach Ritten auf drei verschiedenen Pferden. 2014 wurde er mit Future – der Wallach gewann 2016 mit Pius Schwizer das Weltcupspringen im Hallenstadion – Dritter, vor einem Jahr erreichte er mit Clooney ebenfalls den 3. Rang.