Martin Fuchs vergibt die Chance auf den prestigeträchtigen Sieg beim Grand Prix von Aachen am letzten Hindernis. Sein Pferd Clooney verweigerte den Sprung.
Somit strich der Deutsche Philipp Weishaupt mit Convall die Siegprämie von 330’000 Euro ein.
Genau genommen wurde Clooney der zweitletzte Sprung zum Verhängnis. Dieser führte direkt zum Ausgang, der Parcours nahm also den für den Wallach gewohnten Weg. Als Fuchs noch zum Schlusssprung wenden wollte, machte Clooney nicht mehr mit. Statt 330’000 Euro blieben für Martin Fuchs noch 6000 Euro, statt in die Fussstapfen seines Onkels Markus Fuchs zu treten, der 2004 in Aachen als bislang letzter Schweizer gewonnen hatte, blieb Rang 16.
Der 24-jährige Zürcher hatte nach der ersten Runde gemeinsam mit Gerco Schröder in Führung gelegen. Der Zürcher und der Holländer mussten bloss einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung hinnehmen. Ein Blankoritt gelang keinem der 40 Paare, was Seltenheitswert hat. 5 Strafpunkte reichten sogar als Startberechtigung für die Reprise.
Als zweitletzter Akteur ritt Fuchs vor 50’000 Zuschauern in die Arena ein. Lange lief alles nach Plan, die Führung im Zwischenklassement schien bloss Formsache zu sein. Danach patzte auch Schröder. So erbte Weishaupt, der in Runde eins zwei Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung erhalten hatte, den Sieg.
Fuchs hatte als einziger Schweizer Reiter den zweiten Umgang der Top 18 erreicht. Steve Guerdat, der nach seinem Sieg vergangenen Dezember in Genf zum Auftakt der Grand-Slam-Serie noch im Rennen um dem Millionen-Jackpot war, kassierte mit Corbinian 9 Strafpunkte. Ein Fehler beim Bidet-Oxer sowie am letzten Steilsprung der Dreier-Kombination warfen den Jurassier aus der Entscheidung. Der Olympiasieger wird in Rio mit Nino zur Titelverteidigung antreten. Romain Duguet im Sattel von Quorida de Treho und Paul Estermann im Sattel von Lord Pepsi packten nach 9 beziehungsweise 16 Punkten ebenfalls vorzeitig ihre Sachen.