Martin Hubmann als erster Schweizer in Schottland auf dem Podest

Martin Hubmann, nicht zu verwechseln mit seinem in der Regel erfolgreicheren Bruder Daniel Hubmann, gewinnt an den Weltmeisterschaften in Schottland die Silbermedaille im Sprint.

Martin Hubmann im Eiltempo auf Postensuche (Bild: SI)

Martin Hubmann, nicht zu verwechseln mit seinem in der Regel erfolgreicheren Bruder Daniel Hubmann, gewinnt an den Weltmeisterschaften in Schottland die Silbermedaille im Sprint.

Im dritten Wettkampf der Titelkämpfe rund um Inverness stand die Schweiz erstmals auf dem Podest. Der 26-jährige Martin Hubmann büsste in einem Lauf der knappen Abstände durch die Gassen von Forres zwei Sekunden auf den Sieger Jonas Leandersson (Sd) ein, den Sprint-Europameister der beiden letzten Austragungen. Daniel Hubmann wurde mit neun Sekunden Rückstand Sechster, Bronze holte Jerker Lysell (Sd).

«Nach der Enttäuschung vom Samstag hatte ich eine Wut im Bauch. Vielleicht habe ich diesen Schub gebraucht», sagte der Läufer der OL Regio Wil. Der gebürtige Thurgauer hatte bereits am Vortag in der Sprintstaffel eine einwandfreie Leistung gezeigt, die wegen des Einbruchs von Judith Wyder allerdings nicht belohnt wurde. Für Martin Hubmann sind die Titelkämpfe im schottischen Hochland bereits zu Ende. Er war teamintern nur für die beiden Wettkämpfe vom 1.-August-Wochenende nominiert worden. «Ich habe in den letzten zwei Monaten gar nicht mehr im Wald trainiert, sondern mich ausschliesslich auf den Sprint fokussiert», betonte er. Das habe sich nun ausbezahlt.

«In 90 Prozent der Rennen schlage ich Martin», meinte Daniel Hubmann (32), seit 2007 Profi und mit über einem Dutzend WM-Medaillen im Palmarès. «Ich bin etwas ratlos. Ich habe keinen grossen Fehler begangen», fügte er hinzu. Dies kann der Belgier Yannick Michiels nicht behaupten. Der Favorit mit einer 5000-m-Bestzeit von 13:47 Minuten stolperte über einen Zaun und wurde mit sieben Sekunden Rückstand Fünfter.

Die Schweizer OL-Läuferinnen verpassten die Medaillen wie in der Sprintstaffel bloss knapp. Sara Lüscher büsste lediglich zwei Sekunden auf den Bronzeplatz ein. Die Dänin Maja Alm gewann ihre erste Einzel-Goldmedaille an Titelkämpfen. Die 27-Jährige setzte sich überlegen durch und nahm Nadja Wolynska (Ukr) und Galina Winogradowa (Russ) 40 beziehungsweise 52 Sekunden ab. Sara Lüscher (4.) und Rahel Friederich (7.) fehlten bloss ein paar Meter auf Winogradowa. Julia Gross (9.) lief ebenfalls in die Top Ten.

«Einmal mehr auf die Karte schauen, und ich habe eine Medaille», sagte Lüscher. Sie bog kurz in eine Sackgasse ein und kassierte durch diesen Fehler zehn Sekunden. Die überraschend starke Winterthurerin wusste nicht recht, ob sie sich ärgern oder freuen sollte. Vor dem Lauf hätte sie für einen vierten Rang unterschrieben, im Nachhinein musste sie erkennen, dass Bronze bereit gelegen wäre.

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