Martin Laciga tritt zurück

Die alte Garde der Schweizer Beachvolleyballer wird immer kleiner. Martin Laciga erklärt nach 20 Jahren als Spitzensportler seinen Rücktritt.

Sagt nach fast 20 Jahren als Profi goodbye: Martin Laciga (Bild: Si)

Die alte Garde der Schweizer Beachvolleyballer wird immer kleiner. Martin Laciga erklärt nach 20 Jahren als Spitzensportler seinen Rücktritt.

Im Alter von 38 Jahren hat sich auch Martin Laciga entschlossen, seine Karriere zu beenden. Anhaltende gesundheitliche Beschwerden zwangen den im Kanton Fribourg wohnhaften Berner zu diesem Schritt. In den letzten zwei Jahren konnte der Jüngere der Laciga-Brüder oftmals nur dank der Einnahme von Schmerzmitteln noch Turniere auf höchstem Niveau bestreiten. Verschiedene Tests zeigten nun auf, dass die Knie hohen Belastungen nicht mehr standhalten würden. Hinzu kam, dass sich durch die verschiedenen Rochaden unter den Schweizer Teams wohl auch keine neue Partnerschaft mehr anerboten.

Mit Laciga tritt der erfolgreichste Schweizer „Sandwühler“ aller Zeiten ab. Gemeinsam mit seinem Bruder Paul gilt Martin Laciga als helvetischer Pionier der Sportart. Zwischen 1995 und 2004 bildeten die Söhne tschechischer Immigranten ein ebenso schweigsames wie erfolgreiches Duo. Das Tandem holte 1998 bis 2000 dreimal in Folge EM-Gold, dazu 1999 WM-Silber, gewann fünf Turniere der World Tour und führte als erstes aus Europa die Weltrangliste an.

Laciga nahm mit zwei verschiedenen Partnern (Paul Laciga sowie Jan Schnider) dreimal an Olympischen Spielen teil, dazu an sieben Welt- und acht Europameisterschaften. Die mit Abstand erfolgreichste Partnerschaft war jene mit Bruder Paul. Einen Turniersieg auf der World Tour realisierte Martin Laciga mit Markus Egger (2005 in Stare Jablonki). Nach dem verletzungsbedingten Karrierenende Eggers tat sich Martin Laciga ab 2006 erst mit Jan Schnider (zwei komplette Saisons), dann mit Jefferson Bellaguarda (2) und für die letzten beiden Jahre mit Jonas Weingart zusammen.

Negative Höhepunkte in Lacigas langer Karriere waren ohne Zweifel zwei bittere Niederlagen an Olympischen Spielen. 2000 in Sydney verloren die Lacigas als Topfavoriten im Viertelfinal gegen die Portugiesen Maia/Brenha trotz 11:6-Führung noch 11:15. Acht Jahre später in Peking lag Martin Laciga, diesmal zusammen mit Jan Schnider, im Tiebreak des Achtelfinals gegen die späteren Olympiasieger Rogers/Dalhausser 6:0 voraus – und schied dennoch aus.

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