Der Schweizer Schriftsteller Martin Suter hält von Psychologie als Wissenschaft eher wenig. „Für manche Leute mag das gut sein. Aber ich bin kein grosser Freund der Psychologie“, sagte Suter der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg.
„Mit der Frage, ‚wer bin ich und wer könnte ich noch sein?‘ befasse ich mich, wie wir alle, seit der Kindheit. Doch dabei bin ich ein Freund von Dingen, die ich selber erlebe und analysiere. Mir helfen Intuition und Menschenkenntnis – schliesslich bin ich schon ein paar Jahre auf der Welt“, erklärte der 64-Jährige.
Demnächst werden im ZDF zwei Fernsehfilme nach seinen Romanen gezeigt. Der von Markus Welter verfilmte Psychothriller „Der Teufel von Mailand“ ist am Samstag, 22. Dezember, um 21.45 Uhr zu sehen. Am Samstag, 5. Januar, um 21.45 Uhr folgt die von Alain Gsponer inszenierte Krimikomödie „Der letzte Weynfeldt“. Beides sind Koproduktionen von ZDF und SRF.
„Ich suche Anteile meiner Figuren in mir drinnen“, schilderte Suter seine Arbeitsweise. „Persönlichkeitskrisen sind ein uraltes Thema der Literatur. Doch heute, da eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten zum Beispiel der Berufe viele Menschen überfordert, stellen sie vermutlich auch ein Zeitsymptom dar“, sagte er.
Der in Zürich geborene, meist in Guatemala und auf Ibiza wohnende Krimiautor war zunächst erfolgreich als Werbefachmann tätig. Später arbeitete er als Kolumnist, Drehbuchautor und Songtexter. 1997 startete er seine Schriftsteller-Karriere. Heute ist er der auflagenstärkste lebende Autor der Schweiz.