Der deutsche Philosoph und Journalist Hans Heinz Holz, Schüler von Ernst Bloch und ein führender marxistischer Denker der Bundesrepublik, ist tot. Er starb am Sonntag nach langer schwerer Krankheit mit 84 Jahren in seinem Haus in Sant‘ Abbondio im Tessin.
Das teilte der Aurora Verlag am Montag auf seiner Homepage mit. Holz wurde am 26. Februar 1927 in Frankfurt am Main geboren. Mit 17 war er mehrere Monate wegen Widerstandes gegen das NS-System in Gestapohaft.
Schon während seines Studiums der Philosophie arbeitete er als Autor für Zeitungen und Zeitschriften. 1956 promovierte er bei Ernst Bloch in Leipzig mit „summa cum laude“, doch wurde die Promotion aus politischen Gründen erst 1969 anerkannt.
Die „Wartezeit“ überbrückte er mit journalistischen Arbeiten, unter anderem als freier Kunst- und Theaterkritiker für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und für die Basler „National-Zeitung“. In der Zeit lebte er in der Nähe von Zürich.
1970 verweigerte ihm die Universität Bern die Habilitation – wieder aus politischen Gründen. 1971 erhielt er – nach heftigem Widerstand durch Kollegen, Politiker und Medien – die Professur in Marburg. Von 1978 bis zu seiner Emeritierung lehrte Holz im niederländischen Groningen.
Seit 1994 war Holz Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), an deren Programm er mitarbeitete. Holz schrieb zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte und Systematik der Dialektik sowie zur Theorie der Kunst.