Der Textilmaschinenhersteller Rieter hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz zwar markant gesteigert. Beim Bestellungseingang musste das Unternehmen jedoch ein deutliches Minus hinnehmen.
Gegenüber dem aussergewöhnlich starken Vorjahr schrumpfte der Bestellungseingang um 34 Prozent auf 958,3 Mio. Franken, wie Rieter am Donnerstag mitteilte. Damit verfüge das Unternehmen aber weiterhin über einen guten Bestellungsbestand, hält Rieter fest.
Dieser Rückgang erfolgte insbesondere ab dem zweiten Quartal und betraf sowohl Textilmaschinen wie Komponenten. Einzelne Kunden verschoben oder annullierten ihre Bestellungen wegen der Unsicherheiten an den Rohmaterial- und Garnmärkten.
Die Annullierungen betrafen mehrheitlich Aufträge aus dem Spitzenjahr 2010, wie Rieter schreibt. Das Unternehmen bereinigte deshalb im zweiten Halbjahr 2011 den Bestellungsbestand um insgesamt 112,6 Mio. Franken.
Den Bruttoumsatz steigerte Rieter im vergangenen Jahr hingegen um 22 Prozent auf 1,060 Mrd. Franken. Dabei setzte sich der Nachfrageboom des Jahres 2010 am Weltmarkt für Textilmaschinen und Komponenten im ersten Quartal 2011 noch fort.
Investitionsklima abgekühlt
Ab dem zweiten Quartal kühlte sich das Investitionsklima aber ab. Hohe Baumwollkosten und sinkende Garnpreise erhöhten den Druck auf Margen und Liquidität bei den Spinnereien. Wegen der Entwicklung der Rohstoffpreise und den weltwirtschaftlichen Perspektiven herrschte auch im zweiten Halbjahr Verunsicherung.
Der Markt bewegte sich ab dem zweiten Quartal auf einem gegenüber dem Vorjahr tieferen Niveau, wie Rieter weiter mitteilte. Auch die Nachfrage nach Garnen ging 2011 zurück. Im zweiten Halbjahr konnten die Spinnereien jedoch die Garnlager teilweise wieder abbauen.
Im Geschäftsjahr 2011 erzielte Rieter nach eigenen Angaben insgesamt eine überproportionale Steigerung der Ertragskraft. Das Unternehmen erwartet für 2011 eine operative EBIT-Marge im zweistelligen Bereich. Den Jahresabschluss 2011 veröffentlicht Rieter am 21. März.