Maskierter in Neuseeland erschiesst zwei Menschen in Arbeitsamt

Mit mehreren Schüssen aus einer abgesägten Schrotflinte hat ein Maskierter zwei Mitarbeiterinnen eines Arbeitsamtes in Neuseeland getötet und einen Mitarbeiter schwer verletzt. Der Täter war möglicherweise frustriert, weil er trotz mehrerer Anträge keine Wohnung bekam.

Ein Polizist fahndet nach dem Schützen von Ashburton (Bild: sda)

Mit mehreren Schüssen aus einer abgesägten Schrotflinte hat ein Maskierter zwei Mitarbeiterinnen eines Arbeitsamtes in Neuseeland getötet und einen Mitarbeiter schwer verletzt. Der Täter war möglicherweise frustriert, weil er trotz mehrerer Anträge keine Wohnung bekam.

Der Mann, der einen Tarnanzug und eine Sturmmaske trug, habe in dem Gebäude um sich geschossen und sei anschliessend auf einem Fahrrad geflüchtet, meldeten örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei am Montag aus der Kleinstadt Ashburton auf der Südinsel. Zeugen berichteten, bei den Toten handle es sich um zwei Frauen.

Nach einer mehrstündigen Grossfahndung konnte der mutmassliche Täter mit Hilfe von Spürhunden an einem nahe gelegenen See gestellt werden. Es handle sich um einen aus dem Ort stammenden Obdachlosen, der früher in einer Mine in Australien gearbeitet habe und an einer schweren Hautkrankheit leide, schrieb die Zeitung «Ashburton Guardian» auf ihrer Internetseite. «Ich bin heimgekommen, um zu sterben», soll er gesagt haben.

Der 48-Jährige sei frustriert und wütend gewesen sein, weil er trotz mehrerer Anträge weiter auf der Strasse leben musste. Zuletzt hatte er in dem rund 20’000 Einwohner zählenden Ort in einem Zelt übernachtet. Die Polizei soll ihn aber vertrieben haben.

Gigantische Suchaktion

Die Bluttat hatte in dem als äusserst friedlich geltenden Land eine riesige Suchaktion ausgelöst. Etwa 100 Beamte waren beteiligt. Auch ein Helikopter und eine Drohne mit einer Kamera waren im Einsatz, wie der «Ashburton Guardian» weiter berichtete. Die Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu erlassen.

Der Hinweis eines Farmers führte schliesslich zu dem Flüchtigen. Bei der Festnahme sei kein Schuss gefallen. Der 48-Jährige habe aber einige Bisswunden der Spürhunde davongetragen, schrieb der «New Zealand Herald».

Ministerpräsident John Key reagierte bestürzt. «Ich bin schockiert und beunruhigt», sagte er. «In den nächsten Tagen werden viele Fragen darüber beantwortet werden müssen, wie so etwas geschehen konnte.»

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