Ein mit einer Sturmhaube maskierter und vermeintlich bewaffneter Jugendlicher hat im niedersächsischen Seevetal einen Amok- und Anschlagsalarm ausgelöst. 21 Streifenwagen waren am Donnerstag im Einsatz.
Schwerbewaffnete Polizisten stellten den Schüler, doch die Sache entpuppte sich als harmlos: Er wollte nur zu einem «Mottotag» in seiner Schule gehen.
Der 17-Jährige wollte sich nach Polizeiangaben als «FBI-Agent» verkleiden und hatte sich zu diesem Zweck maskiert sowie eine schwarze Taschenlampe samt Holster an den Gürtel gehängt. Ein Busfahrer, der ihn am Morgen nahe einer Schule bemerkte und die Lampe für eine Waffe hielt, schlug Alarm.
Sofort wurden zahlreiche Streifenwagen zusammenzogen, die Beamten beschrieben die Situation als höchst angespannt. Nach rund zehn Minuten hatten die ersten Polizisten Kontakt zu dem Verdächtigen und stellten ihn mit gezogenen Waffen, woraufhin sich die Lage klärte.
Polizei fassungslos
Die Polizei äusserte sich danach fassungslos. «Dass man in Zeiten, in denen fast täglich von Terroranschlägen im öffentlichen Raum berichtet wird, mit einem solchen Kostüm durch die Strassen läuft, macht mich beinahe sprachlos», erklärte ein Polizeisprecher.
Eine derartige Einsatzmeldung bedeute insbesondere für die ersten Beamten vor Ort «enormen Stress», ergänzte er. Es hätte auch zum Schusswaffeneinsatz kommen können.
Gegen den jungen Mann leiteten die Beamten ein Verfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens und der Androhung von Straftaten ein. Ausserdem wollen sie prüfen, ob ihm die Kosten für den Einsatz in Rechnung gestellt werden.