Matchwinner Ronaldo verzählte sich

Manchmal kommt Cristiano Ronaldo beim Zählen seiner Tore selbst nicht mehr mit.

Cristiano Ronaldo in unnachahmlicher Manier (Bild: sda)

Manchmal kommt Cristiano Ronaldo beim Zählen seiner Tore selbst nicht mehr mit.

«Es war eine perfekte Nacht. Ich habe zwei Tore geschossen», sagte der Superstar von Real Madrid nach dem 3:0-Sieg gegen Wolfsburg – bei dem Ronaldo aber alle drei Treffer erzielt hatte. Daran erinnert vom Interviewer unmittelbar nach der Partie im Estadio Santiago Bernabéu musste auch Ronaldo lachen: «Ach ja, drei …».

In der bisherigen Saison der europäischen Meisterklasse hat der 31-jährige Portugiese bereits 16 Tore erzielt. Der Rekord liegt bei 17 – gehalten von Ronaldo selbst. Der ehemalige Weltfussballer ist mit 93 Toren auch Rekordschütze der Königsklasse.

Nach seinem in Summe 35. Karriere-Dreierpack nutzte der Mann aus Madeira die Bühne indes durchaus auch zum Gegenschlag. Dass ihm nachgesagt wurde, in bedeutenden Spielen keine guten Leistungen zu bringen, nagt offenbar am Goalgetter. «Wenn man bedenkt, dass die Saison ’schlecht‘ für mich läuft, war das nicht so schlecht», erklärte Ronaldo. Er hatte bereits im Clasico gegen Barcelona zehn Tage zuvor den Siegestreffer für die Madrilenen erzielt.

Lobeshymnen auf Ronaldo

Die Lobeshymnen auf den Superstar fielen dementsprechend aus. «Was soll ich über Cristiano sagen? Er hat demonstriert, wie gut er ist», sagte Reals Trainer Zinedine Zidane über den «besten Spieler der Welt». Auch ein Ronaldo brauche aber die ganze Mannschaft, wollte der Franzose die Leistungen der Mitspieler nicht schmälern. «Alle haben phänomenal gespielt», betonte Zidane, der weiter auf seinen ersten Titelgewinn als Coach hoffen darf.

Die in Madrid ansässige «Marca» schrieb auf der Titelseite: «Ein Comeback, das in die Legende eingeht.» Im Jubel ging aber auch ein wenig unter, dass Real im Endeffekt nur das «kleine» Wolfsburg ausgeschaltet hatte. Die Deutschen trauerten einer verpassten historischen Chance nach. Vor Anpfiff 2:0 voran gelegen, wurden die Wolfsburger vom Ambiente im Estadio Santiago Bernabeu regelrecht erdrückt.

«Real verdient weiter»

Allen Beteuerungen zum Trotz zeigten sich die Wolfsburger tief beeindruckt von der hitzigen Atmosphäre vor gut 80’000 Fans. Es wurden teilweise Pässe gespielt, von denen der adressierte Spieler gar nichts mitbekam.

«Wir haben die ersten 20 Minuten nicht richtig angenommen», haderte Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking mit dem Spielverlauf. Von Beginn an rollten die spanischen Angriffe auf das Tor der Gäste. Nach Ronaldos Doppelschlag binnen eineinhalb Minuten war Wolfsburgs Vorsprung aus dem Hinspiel rasch egalisiert. Für Hecking war deshalb klar: «Real ist verdient weiter.»

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