Der US-Schauspieler Andy Griffith tot. Er starb am Dienstagmorgen im Alter von 86 Jahren, wie der Sheriff des Bezirks Dare im US-Staat North Carolina mitteilte.
Griffith wurde in Europa vor allem mit der Fernsehserie „Matlock“ populär, die Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre produziert wurde. Darin spielte er einen gleichnamigen Staranwalt aus Atlanta. In den USA hatte er darüber hinaus eine eigene TV-Show, „The Andy Griffith Show“.
Der Regisseur Ron Howard („Apollo 13“, „The Da Vinci Code“), der als Kinderstar in Griffiths Show vor fast 50 Jahren berühmt geworden war, schrieb über Twitter: „Ruhe in Frieden, Andy“. Howard kannte Griffith gut. Er hatte in allen acht Staffeln der „Andy Griffith Show“ Sohn Opie gespielt. Auch privat hatten beide ein enges Verhältnis.
Nationales Kulturgut der USA
Griffith hatte einige Fernseh- und Filmrollen hinter sich, bis mit 31 Jahren der Paukenschlag kam: In Elia Kazans düsterem Mediendrama „Ein Gesicht in der Menge“ spielte er die Hauptrolle des Häftlings, der dank seines Charismas erst zum populären Medienstar und schliesslich zum gefährlichen Politiker aufsteigt. Der Film gilt heute als wegweisend, „Lonesome Rhodes“ als Griffiths beste Rolle.
Drei Jahre später begann die Sendung, die schon seinen Namen trug. In der „Andy Griffith Show“ spielte er einen Kleinstadtsheriff in den Südstaaten, der sich mit seiner resoluten Haushälterin und einem trotteligen Hilfssheriff herumschlagen muss. Die Serie lief von 1960 bis 1968 und ist nationales Kulturgut in den USA.
Viele Redewendungen gingen in den Sprachgebrauch über, „Barney Fife“ nennt man nach dem Hilfsscheriff Menschen, denen man Intellekt abspricht und Griffith galt als „Amerikas beliebtester Sheriff“. Und „Ronny Howard“ wurde mit der Serie bekannt, berühmt wurde er als Regisseur Ron Howard.
Welterfolg nach langer Durststrecke
Nach dem Sheriff folgte eine lange Durststrecke, in der sich ein Misserfolg an den nächsten reihte. Ein Welterfolg kam erst fast 20 Jahre später: Als Ben Matlock löste er als Staranwalt scheinbar unlösbare Fälle.
Auch wenn die Handlung eigentlich immer die gleiche war – ein praktisch unrettbarer Angeklagter wird von Matlock in letzter Minute rausgehauen und nebenbei gleich noch der wahre Täter überführt – war die Serie weltweit beliebt. Griffith war in den USA auch ein bekannter Countrymusiker und hatte für seine Gospeleinspielungen einen Grammy bekommen.