Lokalmatador Matthias Sempach hat am Sonntag in Burgdorf den Titel des Schwingerkönigs erobert. Der Emmentaler bodigte im Schlussgang das Seeländer Schwergewicht Chrisitan Stucki.
Die Berner Schwinger zeigten von allem Anfang an, was sie unter einem Heimspiel verstanden und dominierten die Konkurrenz ab dem ersten Tag.
Einzig der amtierende Schwingerkönig, der Berner Oberländer Kilian Wenger, musste sich schon das Sägemehl vom Hemd klopfen lassen. Der Emmentaler Matthias Sempach hingegen zeigte einen makellosen Wettkampf und wurde mit dem Sieg belohnt.
Der 1,94 Meter grosse und über 100 Kilogramm schwere Athlet stammt aus dem nahen Alchenstorf, einer 560-Seelen-Gemeinde im Umland von Burgdorf.
Als Sempach den Hühnen Stucki zu Boden hatte, brach riesiger Jubel im Stadion aus. Keinen der rund 52’000 Zuschauer hielt es mehr auf seinem Sitz.
Stimmungsvolle Feier
Viel Applaus erhielt auch der stimmungsvolle Festakt, der noch einmal die Emmentaler Traditionsverbundenheit demonstrierte. Jodelchöre, Alphornbläser, Fahnenschwinger, schöne «Meitschi» in Bernertracht und «chäche» Männen im «Mutz» gaben exakt das schöne Bild, das man sich von der Region so gerne macht.
Bundespräsident Ueli Maurer legte in seiner Festansprache den Zuhörern die drei Begriffe «Wurzeln, Werte und Weitsicht» ans Herz. Sie seien das Rezept für die Zukunft.
Zweiter Ansturm
Wie am Vortag, hatte Burgdorf bereits am frühen Morgen einen Ansturm der Schwingerfans erlebt. Zu nennenswerten Problemen kam es dabei nicht. Zehntausende strömten auf das Festgelände, von dem zur selben Zeit noch die letzten «Überhöckler» der Partynacht heimwärts wankten.
Am Mittag herrschte auf dem Festgelände wieder das mittlerweile schon obligate «Gstungg». Zehntausende Festbesucher wollten verköstigt sein. An den Essständen wurden Würste, Spiesse und Hamburger im Akkord gebraten. In den Festzelten hatten die Küchenbrigaden alle Hände voll zu tun.