US-Verteidigungsminister James Mattis hat am Montag erstmals seit seinem Amtsantritt den Irak besucht. Die USA seien nicht dort, um sich des irakischen Öls zu bemächtigen, sagte Mattis zu Journalisten auf dem Flug nach Bagdad.
Damit reagierte er auf irakische Bedenken nach Äusserungen von US-Präsident Donald Trump. «Wir haben in Amerika im Allgemeinen immer für Gas und Öl gezahlt», sagte Mattis. «Ich bin sicher, dass wir das auch in der Zukunft tun werden.»
Trump hatte im Präsidentschaftswahlkampf und nach seinem Amtsantritt mehrfach gesagt, die USA hätten während der achtjährigen Besetzung des Irak die Einnahmen aus dem irakischen Erdöl nutzen sollen, um ihre Militärausgaben zu finanzieren.
Eine Aneignung irakischen Öls stehe nicht auf der Tagesordnung seiner Gespräche im Irak, so Mattis. Der Verteidigungsminister will sich in Bagdad aus erster Hand über den Fortgang der Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in deren Hochburg Mossul informieren.
Mattis gegen Folter bei Verhören
Es ist nicht das erste Mal, dass Mattis eine andere Ansicht als Trump vertritt. So hat der Präsident eingeräumt, dass der Minister nicht seine Einschätzung teilt, dass die Anwendung von Foltermethoden bei Verhören sinnvoll sein könne.
Mattis war nach seiner Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz zunächst nach Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten geflogen. Sein Besuch im Irak kommt einen Tag, nachdem der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi den Beginn des Angriffs auf den Westteil der nordirakischen IS-Hochburg Mossul verkündet hatte.
Die USA sind im Kampf gegen den IS ein wichtiger Verbündeter der irakischen Regierung. Eine von Washington angeführte internationale Koalition fliegt Luftangriffe gegen die Miliz. Die US-Armee bildet zudem irakische Soldaten aus.