Der erste Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation heisst Mauro Dell’Ambrogio. Der Bundesrat hat den Tessiner zum Leiter des neuen Staatssekretariats ernannt, das 2013 aus der Zusammenführung von Berufs- und Universitätsbildung sowie Forschung unter einem Dach entsteht. Die Wahl wird mehrheitlich begrüsst.
Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, der vor zwei Wochen mit seinem ersten Wahlvorschlag – dem ETH-Professor und Verwaltungsratspräsidenten der Ammann Group, Roman Boutellier – im Bundesrat aufgelaufen war, hat nach eigenen Aussagen mit Mauro Dell’Ambrogio eine „gute und überzeugende Lösung“ der umstrittenen Personalie gefunden.
Die Wahl Dell’Ambrogios sei sowohl in fachlicher als auch in menschlicher und politischer Hinsicht überzeugend, sagte Schneider-Ammann am Mittwoch vor den Medien. Als bisheriger Leiter des Staatssekretariats für Bildung und Forschung im Departement des Innern (EDI) und als früherer Leiter einer Fachhochschule bringe Dell’Ambrogio die nötigen Qualifikationen für die grosse Herausforderung mit.
Nicht zweite oder dritte Wahl
Der 59-jährige Jurist und Chefbeamte ist für Scheider-Ammann nicht zweite oder dritte Wahl. Dell’Ambrogio sei in der letzten Auswahl gewesen und habe das Assessment absolviert, das die letzten fünf Kandidaten – darunter auch Roman Boutellier – hervorragend bestanden hätten, sagte Schneider-Amman.
Dell’Ambrogio werde es dank der offenen Art gelingen, die unterschiedlichen Kulturen der Berufs- und Fachhochschulbildung und der universitären Bildung und Forschung im neuen Staatssekretariat zusammenzuführen. Dell’Ambrogios Wahl habe auch den Vorteil der Kontinuität.
Zwar wird die Zusammenführung der verschiedenen Verwaltungseinheiten, die bisher im Innendepartement (universitäre Bildung und Forschung) und im Volkswirtschaftsdepartement (Berufsbildung) angesiedelt waren, vom früheren Generalsekretär des Umwelt und Verkehrsdepartements (UVEK), Hans Werder, geleitet.
Laut Schneider-Ammann wird Dell’Ambrogio an diesen Arbeiten aber beratend mitwirken, bevor er dann am 1. Januar 2013 den neuen Posten antritt.
Erklärungen zum Fall Boutellier
Dass er zuerst Roman Boutellier zur Wahl vorgeschlagen hatte, begründete Schneider-Ammann mit dessen Nähe zur Industrie und der Berufsbildung. Damit in der Schweiz genügend Arbeitsplätze geschaffen würden, brauche es Innovation. Boutellier sei einer der Lehrer in diesem Land, der wisse, was Innovations- und Technologiemanagement bedeute.