McAfee nach Ausweisung aus Guatemala in Miami eingetroffen

Der exzentrische Gründer der Computersicherheitsfirma McAfee ist nach seiner Ausweisung aus Guatemala in den USA eingetroffen. Der 67-jährige John McAfee landete am Mittwochabend in Miami im Bundesstaat Florida. Damit hat die ebenso wirre wie filmreife Odyssee des Unternehmers ein vorläufiges Ende gefunden.

Weilt nach einer filmreifen Odyssee gegenwärtig in Miami: John McAfee, der exzentrische Gründer der nach ihm benannten Computersicherheitsfirma (Bild: sda)

Der exzentrische Gründer der Computersicherheitsfirma McAfee ist nach seiner Ausweisung aus Guatemala in den USA eingetroffen. Der 67-jährige John McAfee landete am Mittwochabend in Miami im Bundesstaat Florida. Damit hat die ebenso wirre wie filmreife Odyssee des Unternehmers ein vorläufiges Ende gefunden.

McAfee wurde beim Ausstieg aus dem Flugzeug von Sicherheitskräften begleitet. „Ich hab kein Telefon, kein Geld und keine Kontakte“, schrieb er kurz nach seiner Ankunft in seinem Internetblog. Demnach suchte er in der Metropole im US-Staat Florida zunächst ein Luxushotel im Viertel South Beach auf.

McAfee war aus seiner Wahlheimat Belize geflohen, nachdem sein Nachbar vor einem Monat ermordet aufgefunden worden war. Vergangene Woche stellte der illegal nach Guatemala eingereiste McAfee dort einen Asylantrag und wurde kurz darauf festgenommen.

Wirre Flucht

Die Behörden in Guatemala-Stadt hatten zunächst seine Auslieferung nach Belize angekündigt. Schliesslich wurde er jedoch in sein Herkunftsland USA ausgewiesen.

Unter grossem Medienrummel wurde der Software-Pionier schliesslich von Vertretern der Einwanderungsbehörde und einem Polizeikonvoi zum Hauptstadtflughafen eskortiert und in ein Flugzeug Richtung Miami gesetzt. Seine aus Belize stammende Freundin Samantha Vanegas, die während seiner abenteuerlichen Flucht nach Guatemala an seiner Seite war, begleitete McAfee nicht in die USA.

McAfee hatte Anfang des Monats mit seiner wirren Flucht von Belize nach Guatemala für Aufsehen gesorgt. Dabei liess der gebürtige Brite es sich nicht nehmen, während der Odyssee unentwegt über seine Erlebnisse zu bloggen und darüber mit Journalisten zu sprechen.

McAfee weist jede Verstrickung in den Mordfall zurück. Bislang wird er von den Behörden in Belize lediglich als „Person von Interesse“ bezeichnet, eine Anklage gibt es nicht.

Pionier im Silcon Valley

McAfee ist der Gründer der gleichnamigen Software-Firma, die unter anderem Programme gegen Viren und andere Schadsoftware entwickelt. Er war einer der ersten Unternehmer im Silicon Valley, der dank des Internets ein Vermögen verdient hat.

Er verdiente Schätzungen zufolge in den 90er Jahren rund 100 Millionen US-Dollar, bevor er die Firma an Intel verkaufte und sich aus dem Silicon Valley verabschiedete, um das Leben eines Abenteurers zu führen.

Nachdem McAfee ein Grossteil seines Vermögens bei Spekulationen verloren hatte, siedelte er im Jahr 2009 nach Belize über, wo er sich auf der Insel Ambergris Caye vor der Nordostküste des Karibikstaates niederliess.

Irritierender Exzentriker

Hier soll sich das Leben des einstigen Internetpioniers in einem exzentrischen Lebensstil mit Drogen und Prostituierten verloren haben. Im April dieses Jahres wurde McAfee vorübergehend festgenommen, weil er mit einer 17-Jährigen zusammenlebte und Waffen in seinem Haus hortete.

Das spätere Mordopfer, McAfees Nachbar Gregory Faull, hatte sich wiederholt bei den Behörden über McAfee beschwert, weil dessen „bösartige“ Hunde und aggressiven Leibwächter Anwohner und Touristen einschüchterten. Am 11. November fand Faulls Haushälterin ihren Arbeitgeber mit einer Kugel im Kopf tot in einer Blutlache.

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