Steve McCarthy schiesst die ZSC Lions in der Finalissima in Bern zweieinhalb Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:1-Sieg und damit zum siebten Meistertitel.
Der kanadische Verteidiger hatte nach einem Getümmel vor dem Berner Tor aus der Distanz die Übersicht behalten und die Lücke gefunden. Der SCB verlor damit zum ersten Mal eine Playoff-Serie gegen die ZSC Lions. Die Lions hatten bereits 2001 gegen Lugano nach einem 1:3-Rückstand eine Finalserie noch drehen können – ebenfalls mit einem finalen Triumph auf gegnerischem Eis.
Dabei hatte der SC Bern Spiel 7 rund 55 Minuten lang klar dominiert. Der SCB war den Zürchern physisch bis dahin deutlich überlegen. Die Berner gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe. Sie unterdrückten etwaige Offensiv-Ambitionen der ZSC Lions bereits im Ansatz.
Lions kommen erst zum Schluss auf
Die Lions, zuletzt 2008 Schweizer Meister, kamen eigentlich erst in den letzten fünf Minuten ins Spiel, als sich sie Partie plötzlich zu einem offenen Schlagabtausch entwickelte und die Zürcher am Sieg auch näher standen. Patrick Geering und zweimal Reto Schäppi scheiterten unter anderen jeweils an SCB-Goalie Marco Bührer. Und ZSC-Saisonaufsteiger Luca Cunti verfehlte in aussichtsreicher Position im SCB-Slot die Scheibe. Doch zweieinhalb Sekunden vor Spielende wurden die Lions für ihren starken Endspurt mit dem Meisertor von McCarthy belohnt.
Symptomatisch für den grossen Aufwand des SCB war das 1:1 in der 22. Minute, als die Scheibe erst nach dem vierten Abschluss in Folge im Tor landete. Ivo Rüthemann überwand mit dem eigenen Nachschuss endlich den starken ZSC-Keeper Lukas Flüeler, der sein Team in der Folge in zwei Unterzahl-Situationen im Mitteldrittel vor einem weiteren Gegentreffer bewahrte.
Führung gegen den Spielverlauf
Völlig entgegen dem Spielverlauf waren die ZSC Lions 42 Sekunden vor Drittelsende in Führung gegangen. Andreas Hänni hatte an der Bande in einem Zweikampf gegen Andres Ambühl den Kürzeren gezogen. Der Bündner spielte die Scheibe zu Thibaut Monnet, der die vorwärts orientiert gewesene SCB-Defensive inklusive Goalie Marco Bührer mit einem Pass vor das Tor düpierte. Mark Bastl brauchte für die Lions die Scheibe bloss noch in das offene Gehäuse einzuschieben.
Die ZSC Lions brachten bis zu ihrem Führungstreffer gerade mal drei Distanzschüsse (zweimal durch Thibaut Monnet, einmal durch Luca Cunti) zu Stande. Für die Lions hatte der aufmerksame Keeper Lukas Flüeler einen Rückstand verhindert.
Titel |
Club |
30 | HC Davos |
12 | SC Bern |
9 | EHC Arosa |
7 | HC Lugano |
6 | ZSC Lions (Zürcher SC) |
HC La Chaux-de-Fonds | |
5 | Kloten Flyers (EHC Kloten) |
3 | HC Bellerive Vevey |
EHC St. Moritz | |
HC Bern | |
EHC Biel | |
2 | HC Les Avants |
HC Rosey-Gstaad | |
HC Villars | |
1 | HC La Villa, Ouchy |
Club des Pâtineurs de Lausanne | |
HC Châteaux-d’Œx | |
EHC Visp | |
GCK Lions (Grasshoppers) | |
SCL Tigers | |
EV Zug |
Nationa League A, Playoff-Final
Bern – ZSC Lions 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) – Endstand: 3:4
PostFinance-Arena. – 17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kurmann/Massy, Arm/Küng.
Tore: 20. (19:18) Bastl (Monnet, Ambühl) 0:1. 22. Rüthemann (Martin Plüss, Neuenschwander) 1:1. 60. (59:57,5) McCarthy (Tambellini, Ambühl) 1:2.
Strafen: 0mal 2 Minuten gegen Bern, 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
Bern: Bührer; Kinrade, Philippe Furrer; Roche, Beat Gerber; Jobin, Hänni; Pascal Berger, Ritchie, Dumont; Neuenschwander, Martin Plüss, Rüthemann; Déruns, Gardner, Vermin; Scherwey, Froidevaux, Reichert.
ZSC Lions: Flüeler; Geering, Blindenbacher; McCarthy, Seger; Stoffel, Daniel Schnyder; Bastl, Pittis, Monnet; Kenins, Cunti, Tambellini; Patrik Bärtschi, Ambühl, Kolnik; Chris Baltisberger, Schäppi, Bühler; Schommer. Bemerkungen: Bern ohne Vigier, Kwiatkowski, Dominic Meier, Adrian Brunner (alle überzählig), Morant (gesperrt) und Lötscher (verletzt), ZSC Lions ohne Cory Murphy, Ziegler, Ulmann, Phil Baltisberger (alle überzählig), Down und Camperchioli (beide verletzt).