Medien: US-Soldat hat Foto von Leiche bin Ladens gespeichert

Ein an der Tötung von Osama bin Laden beteiligter US-Soldat hat einem Medienbericht zufolge ein Foto von der Leiche des Al-Kaida-Chefs aufgehoben. Ermittler hätten das nicht autorisierte Bild entdeckt, berichtete das US-Onlineportal «The Intercept» am Dienstag.

Im Buch «Kein einfacher Tage» beschreibt der US-Soldat Matthew Bissonnette die Tötung Bin Ladens - er soll ein Bild der Leiche geschossen haben. (Archiv) (Bild: sda)

Ein an der Tötung von Osama bin Laden beteiligter US-Soldat hat einem Medienbericht zufolge ein Foto von der Leiche des Al-Kaida-Chefs aufgehoben. Ermittler hätten das nicht autorisierte Bild entdeckt, berichtete das US-Onlineportal «The Intercept» am Dienstag.

Der Ex-Elitesoldat Matthew Bissonnette hatte ihnen eine Festplatte übergeben, weil gegen ihn wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente in seinem Buch «Kein einfacher Tag» ermittelt werde. Die Aufzeichnungen hatte er unter dem Pseudonym Mark Owen veröffentlicht.

Das ehemalige Mitglied der Spezialeinheit Navy Seals schildert darin Details des Geheimeinsatzes vom Mai 2011, bei dem der Chef des Terrornetzwerks Al Kaida im pakistanischen Abbottabad getötet wurde. Laut seinem Anwalt Robert Luskin wurde schon einmal gegen Bissonnette ermittelt, diese Ermittlungen seien aber im August beendet worden. 2014 habe es einen Deal gegeben, wonach sein Mandant die US-Regierung an den Millionengewinnen aus seinem Buch beteiligt.

Zu dem Foto machte Luskin keine Angaben, auch nicht darüber, ob es eine weitere Ermittlung gebe. Die US-Regierung hat bislang kein Bild von der Leiche bin Ladens veröffentlicht. Die Leiche wurde nach Angaben Washingtons binnen kürzester Zeit seebestattet.

Mordaufrufe

Ein anderer Soldat, der bin Laden mit einem Kopfschuss getötet haben will, hat ebenfalls ein Buch über die Ereignisse beschrieben. Auch Robert O’Neill war Angehöriger der Navy Seals. Seinen Aussagen zufolge gaben ausser ihm mindestens zwei weitere Seals-Soldaten Schüsse ab.

Gegen Bissonnette und O’Neill gab es auf islamistischen Websites Mordaufrufe. Die US-Militärführung hatte die Elitesoldaten vor Geheimnisverrat gewarnt. Die Wahrung der Anonymität sei «eine lebenslange Verpflichtung», hiess es damals. Das Militär dulde keine Missachtung dieser Grundwerte «aufgrund des Strebens nach Bekanntheit oder aus finanziellen Interessen».

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