Die urbane Landwirtschaft erhält mit dem «Urban Zen Garden» beim Novartis-Campus eine neue Dimension. Im Mittelpunkt steht statt dem Gemüse die Kunst.
Pflanzen wachsen in diesem Garten keine. Stattdessen ragen vereinzelte Holzkonstruktionen aus dem grauen Acker. Wo in den nächsten Monaten ein Park für Novartis-Angestellte entstehen soll, liegen zur Zeit sorgfältig verteilte 800 Tonnen Kies.
Die urbane Landwirtschaft erhält in Basel mit dem Zen-Garten beim Novartis-Campus eine neue Dimension. Im Mittelpunkt steht die Kunst, nicht das Gemüse. Mit dem «Urban Zen Garden» wollen die beiden Künstler Roman Lehner und Stephan Hefti einen Bezug schaffen vom Baustellenareal zu seiner Umgebung. Die Holzkonstruktionen sollen dabei auf die Bauarbeiten im Hintergrund verweisen.
Die regelmässigen Furchen auf dem Kiesfeld widerspiegeln die Strömung des Rheins, erklärt Roman Lehner. Auch der etwas «abgeschottete» Campus der Novartis soll damit wieder stärker mit seiner Umgebung verbunden werden.
Nichts am Hut mit urbaner Landwirtschaft
Die Idee, städtische Zen-Gärten zu gestalten, beschäftigt die beiden bereits seit längerem. Die konkrete Idee mit dem Baustellenareal kam ihnen, als sie vor einigen Wochen am gegenüberliegenden Rheinufer sassen. Das Bau- und Verkehrsdepartement begrüsst dieses zeitlich begrenzte Projekt auf öffentlichem Grund und stellte das Gelände zur Verfügung.
Vergangene Woche verteilten die beiden Künstler schliesslich den Kies auf dem Areal und stellten die meterhohen hölzernen Buchstaben auf einen Erdwall. Viele Leute lesen auf den ersten Blick nur «Urban Gardening», sagt Lehner. «Dabei haben wir mit urbaner Landwirtschaft überhaupt nichts am Hut.»
Wie lange der Zen-Garten noch bestehen bleibt ist offen, je nach Entwicklung der Bauarbeiten. «Jede Woche könnte die letzte sein», sagt Lehner. Noch gehört das Areal dem Kanton, in den kommenden Monaten wechselt es aber in den Besitz der Novartis.