Der in Neuseeland verhaftete und wegen Internet-Piraterie und Geldwäsche angeklagte Gründer der Internet-Tauschbörse Megaupload, Kim Schmitz, hat sich vor einem Gericht für unschuldig erklärt. Er beantragte am Montag in Auckland deshalb eine Freilassung auf Kaution.
Die Staatsanwaltschaft hält jedoch die Fluchtgefahr für sehr hoch, da Schmitz Zugang zu viel Geld, Transportmöglichkeiten sowie mehreren Identitäten habe und ausserdem schon mehrfach vor der Justiz geflohen sei.
Sein Verteidiger dagegen argumentierte, dass sein Reisepass beschlagnahmt und seine Finanzen eingefroren seien und Schmitz dauerhaft in Neuseeland bleiben wolle.
Megaupload war eine der weltgrössten Umschlagplätze für Raubkopien, der Film- und Musikstudios um eine halbe Milliarde Dollar Einnahmen gebracht haben soll.
Schmitz hat eine der bizarrsten Karrieren der New Economy hingelegt und wurde zusammen mit drei weiteren Managern von Megaupload am Freitag in Auckland verhaftet. Die Behörde wirft ihnen unter anderem Verstösse gegen Gesetze zum Schutz von Urheberrechten, Geldwäsche und organisiertes Verbrechen vor.
Die Strafen darauf sind hart: Allein auf letzteres stehen 20 Jahre Haft. Die Polizei in Neuseeland beschlagnahmte Gegenstände im Wert von mehreren Millionen Dollar, Luxus-Autos wie etwa einen Rolls-Royce sowie umgerechnet acht Millionen Dollar von den Beschuldigten.
Laut Anklageschrift soll Megaupload mit dem Weiterverteilen von geschützten Filmen, Musiktiteln und Softwareangeboten über 175 Millionen Dollar eingenommen haben. Der gebürtige Deutsche Schmitz mischte seit Mitte der neunziger Jahre in der deutschen Internetszene mit und ist für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt.