Bei einem Überfall auf ein Lager von Viehzüchtern im Norden des Südsudan und der anschliessenden Verfolgung der Täter sind nach amtlichen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden. Der Informationsminister des Bundesstaats Warrap, Bol Dhel, sagte dem von der UNO unterstützten Radiosender Miraya FM: «Wir haben 28 Zivilisten verloren.»
Er fügte hinzu, Polizisten und Soldaten hätten die Angreifer verfolgt und 85 von ihnen getötet. Andere seien im Sumpfgebiet an der Grenze zum Bundesstaat Unity gefasst worden.
Der Südsudan ist seit Juli 2011 vom Sudan unabhängig, zuvor gab es einen Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg. Im Südsudan war am 15. Dezember ein länger schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem abgesetzten Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Die beiden Politiker gehören unterschiedlichen Ethnien an, deren Verhältnis seit Jahren gespannt ist.
Seit Beginn der Kämpfe wurden tausende Menschen getötet. Etwa eine Million Menschen flohen vor der Gewalt. Ob der Überfall auf die Viehzüchter mit dem Konflikt im Zusammenhang steht, war zunächst unklar.