Nach ungewöhnlich starken Regenfällen und Überschwemmungen in China ist die Zahl der Toten weiter gestiegen. Mindestens 120 Personen sind in den vergangenen vier Tagen in elf Provinzen des Landes ums Leben gekommen. Dutzende weitere werden vermisst.
Wegen der Überschwemmungen am Jangtse und mit ihm verbundenen Wasserläufen seien 1,3 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf das Ministerium für zivile Angelegenheiten. 42 Menschen würden vermisst.
Laut der Zeitung «Xin Jingbao» waren rund 16 Millionen Menschen von den seit Ende Juni andauernden heftigen Regenfällen betroffen. 41’000 Häuser seien schon zerstört worden.
Meteorologen rechnen laut «Xin Jingbao» damit, dass der Regen in dieser Woche weiter nach Norden zum Huai-Fluss ziehen wird. Vize-Regierungschef Wang Yang hatte bereits vor einigen Tagen vor heftigen Überschwemmungen im Jangtse- und Huai-Delta gewarnt, die er auf das Wetterphänomen El Niño zurückführte.
Im Süden Chinas sind Überschwemmungen und Erdrutsche während der Regenzeit im Sommer üblich, dieses Jahr fiel in der Region aber besonders viel Regen. Im Juni waren bei einem Orkan und Regenstürmen in der östlichen Provinz Jiangsu mehrere Dörfer dem Erdboden gleich gemacht worden. Fast hundert Menschen starben.
Laut Xinhua meldeten mehrere Provinzen die stärksten Regenfälle seit 1998. Der Taihu-See nahe Shanghai verzeichnete sogar das schwerste Hochwasser seit 1954.