Die Zahl der Flüchtlinge auf den UNO-Stützpunkten im Südsudan hat erstmals die Zahl von 150’000 überschritten. In den sechs Camps der Mission der Vereinten Nationen im Südsudan (UNMISS) haben insgesamt 153’769 Zivilisten Zuflucht vor dem Bürgerkrieg gesucht.
Einige der Flüchtlinge lebten bereits seit Beginn der Kämpfe im Dezember 2013 auf den Stützpunkten, teilte die UNO am Dienstag mit. Angesichts der jüngsten Verschärfung der Gefechte habe sich ihre Zahl aber allein vergangene Woche um 10’000 erhöht.
Unter den 28’000 Flüchtlingen, die in den beiden UNMISS-Lagern in der Hauptstadt Juba leben, brach vor einem Monat eine Cholera-Epidemie aus, an der bereits 32 Menschen starben.
In der nördlichen Regionalhauptstadt Bentiu leben 91’000 Menschen im UNMISS-Stützpunkt. In Malakal sind es mehr als 30’000. Die Hauptstadt des ölreichen Bundesstaats Oberer Nil wechselte im Laufe der Kämpfe bereits mehrfach die Hand zwischen Rebellen und Regierung und wurde dabei weitgehend zerstört.
Im Südsudan war im Dezember 2013 der Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem langjährigen Rivalen und früheren Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Seitdem versank der junge, schwach entwickelte Staat in einer Spirale der Gewalt.
Verschärft wird der Konflikt dadurch, dass die Politiker unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Schätzungen zufolge wurden zehntausende Menschen in dem Konflikt getötet, rund die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner sind nach UNO-Angaben auf Hilfe zum Überleben angewiesen.