Mehr als 1,7 Millionen Franken zusätzliche Spenden für Syrien-Hilfe

Nach dem erneuten Spendenaufruf der Glückskette zugunsten der Kriegsopfer und Flüchtlinge des Syrienkonfliktes sind bis Dienstagabend 21 Uhr schweizweit Spendenversprechen in der Höhe von über 1’7 Millionen Franken eingegangen.

Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf nimmt einen Spendenanruf entgegen (Bild: sda)

Nach dem erneuten Spendenaufruf der Glückskette zugunsten der Kriegsopfer und Flüchtlinge des Syrienkonfliktes sind bis Dienstagabend 21 Uhr schweizweit Spendenversprechen in der Höhe von über 1’7 Millionen Franken eingegangen.

Die Spenden sollen vor allem den Menschen zugute kommen, die zu Tausenden aus Syrien in die Nachbarländer Libanon, Jordanien, Irak und Türkei geflohen sind. Mit den zusätzlichen Mitteln wollen die Partnerhilfswerke der Glückskette weiter dringend benötigte Nothilfe in Form von Unterkünften, Nahrungsmitteln sowie medizinischer und psychologischer Betreuung leisten.

Der syrische Rote Halbmond schätzt nach UNO-Angaben, dass innerhalb des Landes mittlerweile 2,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind. In die Nachbarländer geflohen sind nach UNO-Angaben über 400’000 Menschen.

Krise ohne Bilder

Am Dienstag seien vor allem viele kleine Spenden von Privatpersonen eingegangen, teilte die Sprecherin der Glückskette, Priska Spörri, mit. Grosse Beiträge etwa von Firmen seien ausgeblieben – wohl nicht zuletzt auch wegen der politischen Dimension des syrischen Konfliktes.

Im Fall der syrischen Flüchtlinge handle es sich laut Spörri zudem um eine „Krise ohne Bilder“, welche medial weniger Aufsehen errege als beispielsweise ein Tsunami. Dafür sei der Spendenverlauf durchaus zufriedenstellend.

Nach Abschluss des (heutigen) Sammeltages werden die neu eingegangenen Spenden zur laufenden Sammlung der Glückskette für den Syrienkonflikt dazugezählt. Diese läuft seit dem März dieses Jahres und konnte bisher mehr als 3,5 Millionen Franken mobilisieren.

Fast 400 Freiwillige

Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf hatte am Morgen den nationalen Sammeltag der Glückskette eröffnet. „Die unschuldigen zivilen Opfer in Syrien sind auf unsere Unterstützung angewiesen“, wird Widmer-Schlumpf in einem Communiqué der Organisation zitiert. Sie sei stolz auf eine Schweiz, die sich derart engagiere.

Die Glückskette wird für ihre Sammlung von fast 400 Freiwilligen unterstützt, die noch bis um Mitternacht Spendenversprechen per Telefon entgegennehmen. Unter den Freiwilligen befanden sich auch bekannte Persönlichkeiten wie etwa der SRG-Chef Roger de Weck.

Gespendet werden kann über die Gratis-Telefonnummer 0800 87 07 07, per Einzahlung auf Postkonto 10-15000-6 (Vermerk „Syrien“) und online über www.glueckskette.ch.

Nächster Artikel