Mehr als 200 Flüchtlinge im Südsudan bei Fährunglück ertrunken

Bei einem Fährunglück im Südsudan sind am Dienstag mehr als 200 Menschen ertrunken, die auf der Flucht vor den Kämpfen in der Stadt Malakal waren. Die Fähre verunglückte auf dem Weissen Nil. Unter den 200 bis 300 Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder.

Anlegestelle für Fähren nahe der Stadt Malakal (Archiv) (Bild: sda)

Bei einem Fährunglück im Südsudan sind am Dienstag mehr als 200 Menschen ertrunken, die auf der Flucht vor den Kämpfen in der Stadt Malakal waren. Die Fähre verunglückte auf dem Weissen Nil. Unter den 200 bis 300 Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder.

Das Schiff sei überfüllt gewesen, sagte der Militärsprecher Philip Aguer der Nachrichtenagentur AFP. «Es sind alle ertrunken», sagte der Sprecher. «Sie waren auf der Flucht vor den Kämpfen, die in Malakal wieder begonnen haben.»

Malakal ist die Hauptstadt des nördlichen südsudanesischen Staates Upper Nile. Aus der Stadt wurden am Dienstag heftige Gefechte gemeldet, als Rebellen einen neuen Versuch unternahmen, Malakal unter ihre Kontrolle zu bringen.

Tausende auf der Flucht

In dem erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war Mitte Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar eskaliert. Die Rivalen gehören den verfeindeten Volksgruppen der Dinka und der Nuer an.

Fünf von zehn Bundesstaaten sind von der Gewalt erfasst. Bei den Kämpfen wurden bereits Tausende Menschen getötet. Etwa 230’000 Südsudanesen haben nach Angaben der Vereinten Nationen vor der Gewalt die Flucht ergriffen.

Nächster Artikel