Mehr als 2800 Bergarbeiter in Westtürkei per SMS entlassen

Mehr als ein halbes Jahr nach dem tödlichen Bergwerksunglück in der westtürkischen Stadt Soma hat die Betreiberfirma über 2800 ihrer Arbeiter entlassen – per SMS. Die meisten der Kumpel hätten in der Unglücksmine gearbeitet, in der im Mai 301 Arbeiter starben.

Nach dem Bergwerksunglück tritt ein Erdogan-Berater einen Kumpel (Bild: sda)

Mehr als ein halbes Jahr nach dem tödlichen Bergwerksunglück in der westtürkischen Stadt Soma hat die Betreiberfirma über 2800 ihrer Arbeiter entlassen – per SMS. Die meisten der Kumpel hätten in der Unglücksmine gearbeitet, in der im Mai 301 Arbeiter starben.

Dies berichteten türkische Medien am Dienstag übereinstimmend. 600 der gekündigten Arbeiter seien in einem anderen Bergwerk derselben Firma beschäftigt gewesen, meldete die Zeitung «Cumhuriyet». Beide Minen seien seit dem Unglück im Mai ausser Betrieb. Die Kumpel seien am Sonntag per SMS über ihre Kündigung informiert worden.

Die Betreiberfirma erklärte laut «Cumhuriyet», sie sei sechs Monate nach dem Unglück nicht mehr in der Lage, Gehälter weiter zu bezahlen. Einer der Kumpel sagte der Zeitung «Hürriyet», in der SMS habe sein Ex-Arbeitgeber «gesunde und sichere Tage» gewünscht. An die Firma gerichtet sagte er: «Über welche Gesundheit und welche Sicherheit sprecht Ihr?» In der Region gibt es kaum Arbeit.

Das Unglück am 13. Mai im westtürkischen Soma war die schwerste Bergwerkskatastrophe in der Geschichte der Türkei. Viele der Arbeiter waren während eines Feuers erstickt. Die Unglücksursache ist noch nicht abschliessend untersucht worden.

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