Wer Fisch isst, sollte sich Gedanken machen, welchen: Von vielen Fischarten wird weiter so viel gefangen, dass der Bestand bedroht ist. Fast ein Drittel der weltweiten Bestände sind gemäss einem UNO-Bericht überfischt.
Zum Vergleich: Anfang der 70er Jahren waren nur etwa 10 Prozent der Bestände überfischt, nun sind es mehr als 30 Prozent. Das geht aus dem Fischereibericht der UNO-Ernährungsorganisation FAO hervor, welcher am Donnerstag in Rom veröffentlicht wurde. Der FAO-Report untersuchte die Fischvorkommen im Jahr 2013.
Etwa 58 Prozent würden so stark befischt, dass eine Steigerung nicht mehr möglich sei, heisst es weiter. Und nur zehn Prozent der Bestände würden «moderat» befischt. Insgesamt stieg der weltweite Verbrauch von Fisch pro Kopf pro Jahr erstmal auf mehr als 20 Kilo.
Besonders die Lage im Mittelmeer und im Schwarzen Meer, wo fast zwei Drittel der Bestände als überfischt gelten, sei «alarmierend». Dies gelte vor allem für Arten wie Seehecht, Seezunge und Seebrassen.
«Der Kampf gegen die Überfischung kommt in den Weltmeeren nicht an», erklärte Karoline Schacht, Fischereiexpertin der Umweltorganisation WWF. Obwohl zum Beispiel viele Thunfischbestände seit Jahren überfischt würden, seien die weltweiten Fänge auf ein Rekordhoch von 7,7 Millionen Tonnen gestiegen. «Das ist ein Anstieg um 15 Prozent in nur vier Jahren, der mit Bestandsschonung kaum vereinbar ist.»