Mehr als 50 Leichen vor tunesischer und libyscher Küste geborgen

Tunesische und libysche Rettungskräfte haben dutzende Leichen aus dem Mittelmeer geborgen. Bei diesen handelt es sich offenbar um Opfer von Flüchtlingstragödien.

Flüchtlingsboot im Mittelmeer (Symbolbild) (Bild: sda)

Tunesische und libysche Rettungskräfte haben dutzende Leichen aus dem Mittelmeer geborgen. Bei diesen handelt es sich offenbar um Opfer von Flüchtlingstragödien.

Allein vor der tunesischen Küste wurden bis Sonntag mindestens 42 Leichen entdeckt, wie der Leiter eines Krisenzentrums in der Stadt Ben Guerdane, Tahar Souid, sagte. Anfang der Woche war in der Region ein Flüchtlingsboot nach dem Start aus der libyschen Hafenstadt Zwara gekentert.

Syrische Flüchtlinge?

Die ersten Leichen waren am Freitag an der tunesischen Küste angespült worden. Bei einigen von ihnen wurden «syrische Ausweispapiere» gefunden, wie Souid berichtete.

Der Bergungseinsatz wurde seinen Angaben zufolge am Sonntag durch starken Wind erschwert, der offenbar einige Leichen wieder von der Küste weg trieb. Fischer hätten auf dem Meer weitere leblose Körper gesehen, sagte Souid. Die Opferzahl dürfte also noch weiter steigen.

Auch vor Libyens Küsten

Vor Libyen entdeckte die Küstenwache am Sonntag 15 Leichen im Meer. Sie seien bei einer «Routinepatrouille» östlich der Hauptstadt Tripolis in der Nähe eines kaputten Schlauchboots gefunden worden, sagte ein Vertreter der Küstenwache. Unter den Toten waren demnach auch zwei Kinder und zwei Frauen. Die Küstenwache geht davon aus, dass weitere Leichen bereits untergegangen sind.

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