Mehr als 500 Autoren protestieren gegen Amazon-Methoden

Mehr als 500 deutschsprachige Autorinnen und Autoren – darunter auch wenige Schweizer – haben sich einem Protest gegen die Methoden des Onlinehändlers Amazon angeschlossen.

Angestellte von Amazon in einem Versandzentrum (Bild: sda)

Mehr als 500 deutschsprachige Autorinnen und Autoren – darunter auch wenige Schweizer – haben sich einem Protest gegen die Methoden des Onlinehändlers Amazon angeschlossen.

In einem am Freitag veröffentlichten offenen Brief werfen sie dem Unternehmen vor, gezielt Empfehlungslisten zu manipulieren und Bücher bestimmter Verlage verlangsamt auszuliefern, um höhere Rabatte durchzusetzen.

Wie das PEN-Zentrum Deutschland am Freitag mitteilte, gehören zu den Unterzeichnern prominente Autoren wie Elfriede Jelinek, Sten Nadolny, Ingrid Noll, Tilman Spengler, Klaus Staeck, Uwe Timm, Alissa Walser, Günter Wallraff und Juli Zeh. Aus der Schweiz haben Sabina Altermatt, Alice Gabathuler, Jochen Kelter, Elio Pellin, Dominik Riedo, Barbara Saladin und Alain Claude Sulzer mit unterzeichnet.

Amazon boykottiere die Bücher der Verlagsgruppe Bonnier – zu der unter anderem die Verlage Piper, Ullstein und Carlsen gehören -, um ihr neue Vertragsbedingungen aufzuzwingen. Dazu würden selbst gängige Werke der betroffenen Verlage nicht mehr auf Lager gelegt. Zudem fehlten Bonnier-Autoren in den «Kunden haben auch gekauft / sich angesehen»-Listen. Bücher und Hörbücher würden mit bis zu 14 Tagen Verzögerung ausgeliefert.

«Wir Autorinnen und Autoren sind der Meinung, dass kein Buchverkäufer den Verkauf von Büchern behindern oder gar Kunden vom Kauf von Büchern abhalten sollte», heisst es in dem Schreiben weiter. «Amazon hat kein Recht, eine Autorengruppe, die am Konflikt nicht beteiligt ist, »in Beugehaft« zu nehmen.»

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