Mehr Angriffe auf Ärzte und Lehrer in Afghanistan laut UNO-Bericht

Die Zahl der Angriffe auf Lehrer, Ärzte und Krankenpflegerinnen in Afghanistan ist nach einem UNO-Bericht 2015 deutlich gestiegen. Die UNO zählte 125 Angriffe oder Drohungen gegen Gesundheitseinrichtungen und deren Mitarbeiter, nach 59 im Jahr zuvor.

Ärzte behandeln ein Mädchen in einem Spital in Herat: 2015 sind in Afghanistan medizinisches Personal und Lehrer häufiger angegriffen worden als im Jahr davor, berichtet die UNO. (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Zahl der Angriffe auf Lehrer, Ärzte und Krankenpflegerinnen in Afghanistan ist nach einem UNO-Bericht 2015 deutlich gestiegen. Die UNO zählte 125 Angriffe oder Drohungen gegen Gesundheitseinrichtungen und deren Mitarbeiter, nach 59 im Jahr zuvor.

Bildungseinrichtungen wurden 132 Mal zur Zielscheibe – ebenfalls ein starker Anstieg im Vergleich zu 2014. Weil 369 Schulen geschlossen werden mussten, konnten 139’000 Kinder nicht unterrichtet werden, wie es in dem am Montag veröffentlichten Bericht der Afghanistan-Mission (UNAMA) und des Kinderhilfswerks (Unicef) der UNO heisst.

Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2015 20 Gesundheitsmitarbeiter getötet, 43 verletzt und 66 entführt. Die überwiegende Mehrheit der Toten und Verwundeten stamme allerdings von einem US-Angriff im Oktober auf ein Spital von Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Kundus.

Bei den Beschäftigten im Bildungsbereich wurden 11 Menschen getötet, 15 verletzt und 49 entführt. «Die Ergebnisse des Berichts sind zutiefst besorgniserregend», sagte der UNO-Spezialgesandte für Afghanistan, Nicholas Haysom, laut einer Mitteilung.

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