Die Zahl der Sozialhilfebezüger im Asylbereich ist 2015 um gut einen Fünftel angestiegen. Fast neun von zehn Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen wurden finanziell unterstützt, insgesamt knapp 23’900 Personen.
Die stärkste Zunahme gab es bei den vorläufig Aufgenommenen mit weniger als sieben Jahren Aufenthalt. Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte, wurden am 30. Juni 2015 in dieser Kategorie rund 10’200 Personen registriert, 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Zahl der sozialhilfebeziehenden Asylbewerber erhöhte sich demgegenüber um lediglich 7 Prozent auf 13’600. Im Mittel betrug die Sozialhilfequote aller Personen im Asylbereich am Stichtag fast 89 Prozent. Das entspricht einem Plus von 5 Prozentpunkten.
Asylbewerber stärker auf Unterstützung angewiesen
Weil Asylbewerber in den ersten Monaten nach Einreichung ihres Gesuches nicht arbeiten dürfen, liegt ihre Sozialhilfequote mit 94 Prozent deutlich höher. Von den vorläufig Aufgenommenen, deren Eingliederung in den Arbeitsmarkt gefördert wird, werden 82 Prozent unterstützt.
Die Höhe der Beihilfen blieb laut BFS 2015 stabil. Für Grundbedarf, Wohnen, Gesundheitskosten und so weiter hatte jede Person Anrecht auf 1119 Franken. Tatsächlich ausbezahlt wurden nach Abzug allfälliger Einkommen im Schnitt 1087 Franken.
Mehr als neun von zehn unterstützten Personen bestreiten allerdings ihren Lebensunterhalt ausschliesslich aus der Sozialhilfe.
Die Sozialhilfestatistik im Asylbereich wird vom BFS im Auftrag des Staatssekretariats für Migration (SEM) durchgeführt. Aufgrund der erhobenen Daten vergütet der Bund den Kantonen die Sozialhilfekosten in Form einer Globalpauschale.