Mehr Auswärtige in Spitälern seit Marihuana-Freigabe in Colorado

Seit der Freigabe von Marihuana zum persönlichen Gebrauch im US-Bundesstaat Colorado landen einer Studie zufolge dort immer mehr Besucher aus anderen Bundesstaaten in den Notaufnahmestellen der Spitäler.

Auswahl an Marihuana in einem Shop in Denver: Eine Nebenwirkung der Marihuana-Legalisierung im US-Bundesstaat Colorado ist die deutliche Zunahme von Spitalbesuchen - vor allem von Personen von ausserhalb des Staates. (Archivbild) (Bild: sda)

Seit der Freigabe von Marihuana zum persönlichen Gebrauch im US-Bundesstaat Colorado landen einer Studie zufolge dort immer mehr Besucher aus anderen Bundesstaaten in den Notaufnahmestellen der Spitäler.

Nach der Freigabe von Marihuana zum persönlichen Gebrauch 2014 seien doppelt so viele Besucher ins Spital gekommen wie 2012, berichtete die Fachzeitschrift «New England Journal of Medicine» am Mittwoch.

Pro 10’000 Besucher aus anderen Bundesstaaten seien 2012 insgesamt 78 in einer Notaufnahme behandelt worden, 2014 seien es schon 163 gewesen, schreibt das Magazin. Dies entspreche einem Anstieg um 109 Prozent. Auch Bewohner Colorados hätten häufiger in Zusammenhang mit Marihuana-Konsum ins Spital gemusst, hier habe der Anstieg aber nur 44 Prozent betragen.

Die meisten Fälle verliefen laut der Studie glimpflich. Die Patienten hätten meist nach einigen Stunden das Spital wieder verlassen können. Da die Besucher in der Regel nicht wegen des Marihuanas nach Colorado gekommen seien, liege die Vermutung nahe, dass sie es mehr oder weniger zufällig ausprobiert und die Wirkung einfach unterschätzt hätten, schreiben die Autoren der Studie.

In den USA haben neben Colorado auch Oregon, Alaska und Washington sowie die Hauptstadt Washington DC die Droge für den persönlichen Gebrauch legalisiert. In mehr als 20 weiteren Bundesstaaten ist Marihuana zu medizinischen Zwecken erlaubt. Unter Bundesgesetzen ist das Rauschmittel aber weiter verboten.

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