Schutz & Rettung Zürich hat während der Street Parade 921 Besucherinnen und Besuchern medizinisch versorgt. Viele mussten dieses Jahr schon am Nachmittag wegen übermässigen Alkohol- und/oder Drogenkonsums behandelt werden.
Die Zahl der wegen übermässigen Alkohol- und Drogenmissbrauchs behandelten Patienten stieg gegenüber dem Vorjahr von 248 auf 261 leicht an, wie es in einer Mitteilung vom Sonntag heisst.
Bis zum Morgengrauen wurden 139 Personen zur Behandlung und Überwachung in die Patientensammelstelle überführt (Vorjahr 122). Im Vorjahr mussten insgesamt 910 Personen medizinisch betreut werden.
Dass dieses Jahr viele Behandlungen bereits in den Nachmittagsstunden notwendig waren, lasse darauf schliessen, dass schon vor Beginn der Street Parade übermässig Alkohol und oder Drogen konsumiert worden seien, heisst es weiter.
Insektenstiche und Augenverletzungen
Auffällig ist gemäss Communiqué die hohe Zahl von Insektenstichen (55) und Augenverletzungen (11), welche an einem der acht Sanitätsposten behandelt werden mussten. Die Augenverletzungen waren durch Reizstoffe und in einigen Fällen durch Laserblendungen verursacht worden.
Meist wegen unkontrollierten Stürzen oder Fehltritten musste das Rettungsdienstpersonal 75 Fälle von Prellungen, Stauchungen, Knochenbrüchen und Hirnerschütterungen behandeln. Im Vorjahr waren es 49 gewesen.
Weniger Schnittverletzungen und Kreislaufprobleme
Erfreulich sei, dass schwere Verletzungen fast gänzlich ausblieben. Insgesamt wurden 70 Personen in ein Spital überwiesen (Vorjahr 55). Auch habe sich die Zahl der Schnittverletzungen gegenüber dem Vorjahr merklich reduziert – von 404 auf 323.
Weil es tagsüber nicht so heiss war wie in anderen Jahren, gab es bedeutend weniger Einsätze wegen Kreislaufproblemen. Allerdings führten die tieferen Temperaturen in der Nacht zu Unterkühlungen bei Personen, die leicht bekleidet im Freien übernachteten, wie es weiter heisst.
Insgesamt waren rund 450 Personen von Schutz & Rettung unterwegs, um die medizinische Versorgung an der Street Parade und die Grundversorgung in der Stadt Zürich gewährleisten zu können. Teilweise waren bis zu 14 zusätzliche (total 24) Rettungswagen im Einsatz. Die medizinische Versorgung konnte nur dank der Unterstützung von Rettungsdiensten aus dem ganzen Kanton Zürich sowie aus anderen Kantonen gewährleistet werden.
16 Personen verhaftet
Der Abend und die Nacht der Street Parade 2013 verliefen «grösstenteils friedlich» wie die Zürcher Stadtpolizeimitteilte. Dennoch sahen sich die Einsatzkräfte mit mehreren tätlichen Auseinandersetzungen konfrontiert.
Die Ursache für die gewalttätigen Auseinandersetzungen dürfte häufig im übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum zu suchen sein, heisst es weiter. Die Streitereien gingen grösstenteils glimpflich aus, gröbere Verletzungen erlitt niemand.
Im Lauf des Samstags und in der darauffolgenden Nacht verhaftete die Stadtpolizei insgesamt 16 Personen im Alter von 17 bis 33 Jahren. Gründe für die Festnahmen waren: Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung/Tätlichkeit, Gewalt und Drohung gegen Beamte und Hinderung einer Amtshandlung.
Acht Personen wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt, die anderen Personen wurden nach den Befragungen wieder entlassen. Die Festgenommenen stammen aus der Schweiz (5), Deutschland (4), Guinea (2), Gambia, Mali, Spanien, Türkei, Costa Rica (je 1).
Renitente Patienten
Einige Male unterstützten die Polizeikräfte Sanitätsposten bei der Behandlung von renitenten Patienten. Insgesamt wurden 17 Personen in der Zürcher Ausnüchterungsstelle und 139 in der Patientensammelstelle von Schutz & Rettung Zürich ausgenüchtert.
Die verschiedenen Fahndungsdienste stellten unter anderem 96 Dosen Ecstasy, 145 Gramm Marihuana/Haschisch sowie kleinere Mengen Kokain und Amphetamin sicher. Weiter wurde Bargeld im Wert von rund 1500 Franken und rund 1235 Euro beschlagnahmt.
Detektive der Abteilung Bewilligungen mussten rund 20 Verzeigungen aussprechen. Verkaufsstände hielten die vorgegebenen Festzeiten und Boulevardbetriebe die Wirtschaftsschlussstunde nicht ein. Weiter musste in einigen Fällen die unerlaubte Beschallung auf öffentlichem Grund beanstandet werden. Eine illegale Party wurde verhindert.