Die Zahl der von Armut bedrohten Menschen in der Europäischen Union ist leicht gestiegen. Fast jeder vierte war 2010 durch Armut und soziale Ausgrenzung gefährdet, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte.
Demnach lebten in den 27 EU-Ländern mehr als 115 Millionen Menschen an der Armutsgrenze – etwa zwei Millionen mehr als 2009. Besonders ernst ist die Lage in Bulgarien und Rumänien: In den ehemaligen Ostblockstaaten leben mehr als 40 Prozent der Menschen knapp oberhalb der Armutsgrenze.
In Tschechien sind es dagegen nur 14 Prozent. Deutschland kommt auf eine Quote von 19,7 Prozent. Nach Angaben von Eurostat sind Kinder mit einer Quote von 27 Prozent besonders stark von Armut bedroht.
Nach Definition der Statistiker ist von Armut bedroht, wer weniger als 60 Prozent des nationalen Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Soziale Ausgrenzung bedeutet, dass Menschen vom gesellschaftlichen Leben weitestgehend ausgeschlossen sind und keinen akzeptablen Lebensstandard mehr haben.