Im Kanton Aargau sollen auch die Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder beim Kindergarteneintritt über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Der Grosse Rat hat am Dienstag ein Postulat der FDP-Fraktion stillschweigend überwiesen.
Der Regierungsrat sprach sich jedoch gegen die zwingende Forderung der FDP aus, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, damit die Kinder bereits bei Kindergarteneintritt über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Er will prüfen, in welcher Form die Kinder im Aargau möglichst früh Gelegenheit erhalten, ausreichende Deutschkenntnisse aufzubauen.
Die Einführung eines selektiven Obligatoriums würde nicht nur eine neue Verpflichtung für Eltern und Kindern mit sich bringen, sondern auch für die Gemeinden und die lokalen Institutionen, hielt der Regierungsrat in einer Stellungnahme fest.
Die Ausgangslage für eine verpflichtende Deutschförderung für Kinder vor dem Eintritt in den Kindergarten sei im Flächenkanton Aargau eine andere als in der Stadt Basel. Deshalb sei es übereilt, unbesehen von vielen offenen Fragen eine gesetzliche Grundlage zur verpflichtenden Deutschförderung vor dem Kindergarten einzuführen.
Die FDP-Fraktion begründete die Forderung damit, in vielen Kindergartenklassen seien oftmals bis zu zehn verschiedene Nationalitäten vertreten. Es solle erreicht werden, dass die Schüler im Unterricht von Beginn mehrheitlich folgen und sich in die Gruppe integrieren könnten.