Mehr Erwerbstätige, aber auch mehr Erwerbslose in der Schweiz

In der Schweiz gingen im 3. Quartal dieses Jahres mehr Personen einer bezahlten Erwerbstätigkeit nach als im Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg innert Jahresfrist um 0,6 Prozent auf 4,84 Millionen an. Gleichzeitig stieg aber auch die Zahl der Erwerbslosen.

Beratungsgespräch für einen jungen Arbeitsuchenden (Archiv) (Bild: sda)

In der Schweiz gingen im 3. Quartal dieses Jahres mehr Personen einer bezahlten Erwerbstätigkeit nach als im Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg innert Jahresfrist um 0,6 Prozent auf 4,84 Millionen an. Gleichzeitig stieg aber auch die Zahl der Erwerbslosen.

Die Zahl der Personen, die unfreiwillig ohne Arbeit sind, stieg im dritten Quartal auf 218’000 an, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Damit erhöhte sich ihr Anteil an der Erwerbsbevölkerung von 4,3 auf 4,7 Prozent.

Mehr erwerbstätige Ausländer

Der Anstieg der Beschäftigtenquote ist hauptsächlich auf die Tätigkeit von Ausländern zurückzuführen. Während die Anzahl ausländischer Arbeitskräfte um 3,2 Prozent auf 1,44 Millionen stieg, ging die Anzahl der erwerbstätigen Schweizer und Schweizerinnen nämlich um 0,5 Prozent zurück.

Laut den Erhebungen des BFS, die sich an die Richtlinien des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) halten, wurde der Zuwachs der ausländischen Arbeitskräfte hauptsächlich bei Kurzaufenthaltern mit L-Ausweis beobachtet, die weniger als zwölf Monate in der Schweiz leben (+10,7 Prozent).

Unterschiede gab es auch zwischen den Geschlechtern: So stieg die Zahl der erwerbstätigen Frauen innert Jahresfrist um 1,6 Prozent, während die Quote bei den Männern im selben Zeitraum leicht um 0,2 Prozent zurückging.

10 Prozent erwerbslose Jugendliche

Gleichheit zwischen den Geschlechtern herrschte dafür bei der Gruppe von Personen, die in der Schweiz eine Arbeit suchen: dort lag die Rate bei Männern und Frauen mit je 4,7 Prozent gleich hoch. Bei den Schweizern und Schweizerinnen ging die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich leicht zurück (von 3,5 auf 3,4 Prozent), bei den Ausländern stieg sie von 7 auf 8,5 Prozent.

Am meisten von Arbeitslosigkeit betroffen sind in der Schweiz Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren. Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit lag im dritten Quartal bei 10,4 Prozent – und damit deutlich tiefer als in der Europäischen Union (EU 28), wo im Schnitt 23,2 Prozent der Jungen ohne Arbeit sind.

In der EU stieg die Erwerbslosenquote im selben Zeitraum insgesamt von 10,2 Prozent auf 10,7 Prozent.

Gemäss der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gilt als erwerbslos, wer in den vergangenen vier Wochen aktiv nach einer Arbeit gesucht hat und für die Aufnahme einer Tätigkeit verfügbar war.

Diese Indikatoren ermöglichen internationale Vergleiche und sind von Revisionen der Arbeitslosenversicherungsgesetzgebung nicht direkt betroffen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) veröffentlicht auch Indikatoren zur Arbeitslosigkeit. Diese erfassen die bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren registrierten Arbeitslosen.

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