Mehr Filme, mehr Kinoleinwände, mehr Gäste und ein noch breiteres Rahmenprogramm – das Zurich Film Festival (ZFF) wächst weiter. Besonders hoch ist bei seiner 12. Ausgabe vom 22. September bis zum 2. Oktober, die Anzahl der Schweizer Filme.
Nachdem das Schweizer Filmschaffen im vergangenen Jahr mit 9 Filmen nicht sehr prominent vertreten war, zeigt das ZFF heuer auf mehrere Sektionen verteilt insgesamt 43 heimische Produktionen.
Zu den neuen Werken gehören die Wettbewerbsbeiträge «Europe, She Loves» von Jan Gassmann, der Erstling «Skizzen von Lou» von Lisa Blatter (beide in der Kategorie Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich) oder «Miséricorde» des Schweizer Regisseurs Fulvio Bernasconi (Internationaler Spielfilm).
Ausserdem werden zahlreiche ältere Filme wie «Mary & Johnny», «Sennentuntschi» oder «Café Odeon» gezeigt. «Das ZFF wird immer mehr als Festival für den Schweizer Film wahrgenommen», sagte Co-Direktor Karl Spoerri an der Medienkonferenz vom Donnerstag. Diesem Ruf wollen die Veranstalter mit der breiten Palette an heimischen Filmen gerecht werden.
Mehr Budget nötig
Aber auch sonst wird mit einer noch grösseren Kelle angerührt. Unter den 172 Produktionen (161 im Vorjahr) aus 36 Ländern sind 43 Erstlingswerke (Vorjahr 36) und 17 Weltpremieren (Vorjahr 14). Der Programmausbau hat eine Erhöhung der Leinwände von 10 auf 12 zur Folge und «entsprechend ist auch das Budget von 7,1 Millionen auf 7,2 Millionen Franken gestiegen», wie Co-Direktorin Nadja Schildknecht mitteilte.
Zu ihrem Rücktritt als Präsidentin der Zurich Film Festival AG äusserte sich die Gründerin der Veranstaltung nicht. Doch laut «presseportal.ch», das sich auf die «Handelszeitung» beruft, hat Schildknecht ihr Amt an Monica Dell’Anna, Mitglied der NZZ-Geschäftsleitung abgegeben. Die Mediengruppe hält seit kurzen 52 Prozent an der Zurich Film Festival AG und der Vermarktungsorganisation Spoundation Motion Picture AG.
Komödien und Familienthemen
Übergeordnete Schwerpunkte des diesjährigen Festivals sind laut Spoerri Komödien und das Thema Familie. In der Reihe «Neue Welt Sicht» steht ausserdem das «traditionsreiche Filmland Mexiko» im Zentrum, das mit seinem Hang zum Dramatischen und Absurden eine neue Blütezeit erlebe.
Eröffnet wird das ZFF von Bundesrat Alain Berset und der Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch. Der Eröffnungsfilm ist die Europapremiere «Lion». Regisseur Garth Davis und Produzent Harvey Weinstein werden die Auftaktveranstaltung beehren.
Während der ganzen Festivalzeit werden weitere illustre Gäste wie Hugh Grant, der den Golden Icon Award entgegennehmen wird, Ewan McGregor, Jennifer Connelly, Daniel Radcliffe oder Woody Harrelson über den grünen Teppich schreiten.