In der Schweiz sind 2015 mehr Kinder zur Welt gekommen als noch im Vorjahr: 86’600 Kinder erblickten das Licht der Welt, 3,1 Prozent mehr als 2014. Vor allem die Zahl ausserehelicher Geburten nahm zu.
19’800 Kinder wurden nicht ehelich geboren – eine Zunahme von 7,1 Prozent. Fast jedes vierte bis fünfte Kind kommt ausserhalb einer Ehe zur Welt, wie aus den definitiven Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zur natürlichen Bevölkerungsbewegung hervorgeht. In Neuenburg wird gar jedes dritte Kind von einer unverheirateten Frau geboren, in Uri indes nur jedes siebte.
Die Zunahme der nicht ehelichen Geburten in der Schweiz ist aber keinesfalls damit gleichzusetzen, dass sich mehr Väter als in den Vorjahren aus ihrer Verantwortung stehlen würden: Die Zahl der Vaterschaftsanerkennungen verlaufe parallel zu der Kurve nicht ehelicher Geburten, teilte das BFS am Donnerstag mit. Nur 171 Männer wurden per Gerichtsurteil zu einer Anerkennung gezwungen.
Trotz insgesamt mehr Geburten hat die Lust aufs Kinderkriegen offenbar nicht zugenommen: Die Geburtenziffer verharrt bei 1,5 Kindern pro Frau. Den Zuwachs erklärt das BFS mit dem Bevölkerungswachstum.
Weniger Lust auf die Ehe
Auf die Ehe haben gar weniger Menschen in der Schweiz Lust als noch im Vorjahr: 41’900 Paare trauten sich 2015, das sind 1,1 Prozent weniger als noch 2014. Einzig Paare, bei denen beide Partner aus dem Ausland stammen, feierten häufiger Hochzeit.
Auch gleichgeschlechtliche Paare liessen weniger häufig ihre Partnerschaften eintragen: Die Zahl ging um 2,6 Prozent auf 700 zurück. Im Kanton Obwalden gab es gar keine einzige neu eingetragene Partnerschaft.
16’960 Paare lösten die Ehe auf, im Vorjahr waren es noch 16’737. Erstmals seit 2010 nahm die Zahl der Scheidungen damit wieder zu. Bei einer Fortsetzung des Trends kann laut BFS davon ausgegangen werden, dass eines Tages zwei von fünf Ehen durch eine Scheidung aufgelöst werden.
Mehr Todesfälle wegen Grippe und Hitze
Die definitiven Zahlen des BFS bestätigen weiter die im Februar veröffentlichten provisorischen Schätzungen, wonach die Grippewelle Anfang 2015 und die Hitzeperiode im Juli zu mehr Todesfällen geführt hat. Im vergangenen Jahr starben 67’600 Menschen in der Schweiz, 5,7 Prozent mehr als 2014.