Die Lage der Schweizer Pensionskassen hat sich etwas verschlechtert. Von den von den kantonalen Aufsichtsbehörden überwachten Pensionskassen haben per Ende 2011 deutlich mehr eine Unterdeckung aufgewiesen als im Jahr zuvor.
Von über 2800 Berufsvorsorgeeinrichtungen, die ihre Jahresrechnung eingereicht haben, seien Ende des letzten Jahres rund 18 Prozent in Unterdeckung gewesen, heisst es in der Mitteilung der Konferenz der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden vom Mittwoch. Im Vorjahr waren dies 10,5 Prozent von 3100 Vorsorgeeinrichtungen gewesen.
Von den Vorsorgeeinrichtungen mit Unterdeckung wiesen Ende des letzten Jahres 4,4 Prozent einen Deckungsgrad von weniger als 90 Prozent auf. Im Jahr zuvor waren 2,25 Prozent der Einrichtungen mit Unterdeckung unter dieser Limite gelegen.
Weniger als 90 Prozent Deckungsgrad hatten Ende 2011 auch 40 Prozent (Vorjahr: 33,3 Prozent) der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen mit Staatsgarantie aufgewiesen. Diese Kassen dürften aber wegen der in der Regel vorhandenen systemischen Unterfinanzierung nicht direkt mit privatrechtlichen Einrichtungen verglichen werden.
Zusammenfassend hält die Konferenz der kantonalen Aufsichtsbehörden fest, die Lage bei den Vorsorgeeinrichtungen habe sich verschlechtert. Auch bei jenen mit Überdeckung seien in vielen Fällen die Wertschwankungsreserven nicht oder nicht in der definierten Höhe vorhanden, womit eine beschränkte Risikofähigkeit vorliege.
Erholung braucht Zeit
Weiterhin angespannt bleibe zudem die aktuelle finanzielle Lage. Die bisherige Entwicklung an den Finanzmärkten im laufenden Jahr werde im günstigsten Fall zu einer leichten Entlastung führen; die bestehenden Unterdeckungen könnten damit aber nicht behoben werden. Die vollständige Erholung der Pensionskassen werde aus heutiger Einschätzung voraussichtlich noch einige Zeit brauchen.
Gemäss dem dieser Tage publizierten Pensionskassen-Index der Grossbank Credit Suisse (CS) haben sich die Anlagen der Pensionskassen im dritten Quartal 2012 weiter positiv entwickelt. Während der Sommermonate Juli bis September legte der CS-Index 2,77 Prozent zu.