Für die bessere Betreuung dementer Patienten können die Basler Alterspflegeheime zusätzliches Personal einstellen. Möglich macht dies ein neuer Rahmenvertrag mit dem Kanton Basel-Stadt, der den Heimen zu mehr Geld vom Staat und von den Krankenkassen verhilft.
Geschlossen werden mit diesem Vertrag Lücken, die bisher bei der Abrechnung von Pflegeleistungen bestanden. Dabei geht es namentlich um Heimbewohner mit Demenz- und psychogeriatrischen Erkrankungen, wie der Verband gemeinnütziger Alterspflegeheime (VAP) am Dienstag mitteilte.
Durch die Neubewertung der Pflegeleistungen werden einzelne Bewohnerinnen und Bewohner in eine höhere Pflegestufe eingereiht. Gleichzeitig steigen die Kostenanteile der Krankenversicherer und des Kantons Basel-Stadt, die bisher ans Pflegetaxen-Gesamtvolumen von rund 300 Millionen Franken pro Jahr 110 Millionen beisteuerten.
Die Krankenkassen erhöhen ihren Beitrag gemäss der Mitteilungen pro Jahr um 5,6 Millionen Franken, während der Kanton Basel-Stadt seinen Anteil gestaffelt über einen Zeitraum von fünf Jahren um insgesamt 7,2 Millionen Franken anhebt. Für die Heimbewohner beträgt die maximale Kostenbeteiligung dagegen unverändert 21.60 Franken.
Um 5.20 Franken steigen auf 190.30 Franken pro Bewohner und Tag steigen jedoch die Pensions- und Betreuungstaxen, die in allen Heimen gleich hoch sind. 5 Franken dieses Aufschlags entfallen auf die Finanzierung der Liegenschaften, da der Kanton an Bauprojekte und Renovationen keine Beiträge mehr leistet. 20 Rappen fliessen in einen Ausbildungsfonds.
Der neue Pflegeheim-Rahmenvertrag ist auf Anfang 2017 in Kraft getreten und gilt bis 2021. Festgelegt werden im Vertrag die Leistungen und Taxen aller Alterspflegeheime im Stadtkanton.
Dem VAP gehören 40 der 41 baselstädtischen Alterspflegeheime sowie zwei Tagesstrukturen an. 2015 wurden bei insgesamt 3063 Pflegeplätzen nahezu 1,1 Millionen Pflegetage verzeichnet. Betreut wurden die Bewohner von 2164 Mitarbeitenden auf 1624 Vollzeitstellen.