Gut 1200 Unternehmen weltweit haben dieses Jahr einen Börsengang gemacht- das sind ein Drittel mehr als letztes Jahr, wie das Beratungsunternehmen EY am Dienstag mitteilte. Das mit Abstand grösste Börsendebüt war jenes der chinesischen Internet-Handelsplattform Alibaba in New York.
Rund 25 Mrd. Dollar lösten die Eigentümer von Alibaba um Gründer Jack Ma ein, als sie im September erstmals Alibaba-Aktien an der New Yorker Börse platzierten.
Aber auch andere Unternehmen konnten mit einem Börsengang viel Gel einnehmen: Durch die weltweit insgesamt 1206 IPOs (Initial Public Offering) flossen den Unternehmen 257 Mrd. Dollar zu, dies entspricht gegenüber 2013 einem Wachstum um mehr als die Hälfte.
«2014 war das beste IPO-Jahr seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise 2007», heisst es in der Mitteilung von EY aufgrund der Situation per Mitte Dezember.
Am meisten Börsengänge registrierte EY im Raum Asien/Pazifik mit 546, die IOPs hatten gesamthaft ein Volumen von 81,4 Mrd. Dollar. In Nordamerika wagten sich 288 Unternehmen aufs Börsenparkett und nahmen dadurch 95,2 Mrd. Dollar ein.
In Europa betrug die Zahl der Börsengänge 259, das Volumen betrug 62 Mrd. Dollar – wichtigster Börsenplatz war London, 43 Prozent aller europäischer Börsengänge entfielen auf das britische Finanzzentrum.
So viele Schweizer Börsengänge wie seit 2007 nicht mehr
In der Schweiz gingen sechs Unternehmen an die Börse – letztmals so viele Börsendebüts gab es im 2007 (10). Die IPOs hatten zusammen ein Volumen von 1,68 Mrd. Dollar.
Gewichtigster Neuzugang an der Schweizer Börse ist der Maschinenbauer SFS Group, der Börsengang hatte ein Volumen von gut 800 Mio. Dollar. Der Internet-Reiseanbieter Bravofly löste knapp 300 Mio. Dollar, die HIAG Immobilien Holding rund 218 Mio. Dollar. Etwas weniger gross waren die Börsengänge der Thurgauer Kantonalbank (180 Millionen), des Biotechunternehmens Molecular Partners (100 Millionen) und der Glarner Kantonalbank (63 Millionen).
Global gesehen kommen die meisten Börsenneulinge aus dem Life Sciences-Sektor, gefolgt von der Technologiebranche und der Industrie. Gemäss EY gibt es einen Trend zu länderübergreifenden Börsengängen: Immer mehr Firmen gehen nicht in ihrem Heimatland an die Börse. Am meisten solcher Cross-Border-IPOs gab es in den USA, gefolgt von London. Auch zwei Schweizer Unternehmen machten den Schritt an die US-Börse NASDAQ.
EY erwartet ähnlich viele Börsengänge im kommenden Jahr
EY erwartet weltweit ähnlich viele Börsengänge im kommenden Jahr wie heuer. Auch in der Schweiz rechnet das Beratungsunternehmen mit etwa gleich vielen Börsengängen wie dieses Jahr. «Es gibt vielversprechende Kandidaten, die einen Börsengang 2015 ins Auge fassen», heisst es in der Mitteilung.