Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr weltweit 21,9 Millionen Menschen zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen – das sind dreimal so viele wie durch Kriege und Konflikte.
Weltweit wurden im Jahr 2013 dreimal so viele Menschen durch Naturkatastrophen vertrieben wie durch Kriege und Konflikte. Dies zeigte ein am Mittwoch in Oslo vorgestellter Bericht des Beobachtungszentrums für Binnenflüchtlinge (IDMC). Knapp eine Woche vor dem UNO-Klimagipfel in New York warnten die Autoren, die Zahl der Menschen drohe weiter zu wachsen, die in vom Klimawandel gefährdeten Gebieten leben.
Fast 90 Prozent der Katastrophenflüchtlinge des vergangenen Jahres leben in Asien. Allein der Taifun «Haiyan» raubte mehr als vier Millionen Philippinern ihr Zuhause. Das sind mehr Vertriebene als in allen anderen Kontinenten zusammengenommen.
Weitere 1,7 Millionen Menschen wurden auf den Philippinen durch den Taifun «Trami» zu Flüchtlingen. Naturkatastrophen haben in Entwicklungsländern die schlimmsten Konsequenzen – dort leben fast 90 Prozent der durch Katastrophen Vertriebenen.
«Die meisten Katastrophen sind von der Natur genauso wie vom Menschen verursacht», erklärte der IDMC-Direktor Alfredo Zamudio. So würden die Folgen von Naturkatastrophen unter anderem durch mangelhafte Behausungen und fehlende Hochwasserschutzmassnahmen verschärft.
In den Jahren 2008 bis 2013 wurden dem IDMC zufolge rund 165 Millionen Menschen durch Unwetter, Überschwemmungen und Erdbeben vertrieben.