Mehrere Anschläge in Saudi-Arabien – Fünf Tote in Medina

Drei mutmassliche Selbstmordanschläge an einem Tag in Saudi-Arabien, davon einer in Medina beim Grab des Propheten Mohammed. Dabei starben am Montag Medienberichten zufolge fünf Menschen.

Anschlagsziel Prophet-Mohammed-Moschee in Medina. (Bild: sda)

Drei mutmassliche Selbstmordanschläge an einem Tag in Saudi-Arabien, davon einer in Medina beim Grab des Propheten Mohammed. Dabei starben am Montag Medienberichten zufolge fünf Menschen.

Der Attentäter habe sich während des Fastenbrechens bei einem Gebäude der Sicherheitskräfte vor der Propheten-Moschee in Medina in die Luft gesprengt und vier Menschen mit in den Tod gerissen, berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija. Die Moschee ist nach Mekka die zweitheiligste Stätte des Islam.

Im Fernsehen waren ein Feuer und schwarzer Rauch auf einem Parkplatz zu sehen. Es war bereits der dritte Selbstmordanschlag am Montag in dem erzkonservativen und mit dem Westen verbündeten Öl-Staat.

Niemand bekannte sich zunächst zu den Anschlägen. Es wurde jedoch nicht ausgeschlossen, dass es sich um Taten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) handeln könnte. Die Türkei macht die Dschihadisten für den verheerenden Anschlag vergangene Woche auf den Flughafen in Istanbul mit 45 Toten verantwortlich. Diese bekannten sich jedoch nicht zu der Tat. Zum Anschlag in der Nacht zum Sonntag in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit 213 Toten bekannte sich der IS.

Sollte es sich um eine Serie koordinierter IS-Anschläge handeln, wäre das ein beunruhigendes Signal für das erzkonservative Königreich der Al Saud. Radikale Islamisten werfen der Führung des Landes wegen der Zusammenarbeit mit dem Westen Gotteslästerung vor.

Anschlag auf Schiiten und US-Konsulat

Fast zeitgleich mit dem Anschlag in Medina gab es in der im Osten des Landes gelegenen, mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadt Katif einen Selbstmordanschlag. Dort starb den Angaben zufolge nur der Attentäter.

Bereits am frühen Morgen hatte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe des US-Konsulats in der Hafenmetropole Dschidda rund 40 Kilometer westlich von Mekka in die Luft gesprengt. Dabei wurden zwei Sicherheitsmitarbeiter des Konsulats leicht verletzt, wie das saudi-arabische Innenministerium laut dem Nachrichtensender Al-Dschasira mitteilte.

Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wurden demnach in der Nacht zum Montag auf den Mann aufmerksam, der sich auf dem Parkplatz eines Spitals gegenüber dem Konsulat aufgehalten habe. Als sie sich ihm näherten, habe er eine Sprengstoffweste gezündet, hiess es.

Verdacht fällt auf IS-Terrormiliz

Bombenanschläge sind in Saudi-Arabien eher selten. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass es sich um Anschläge der IS-Terrormiliz handelte.

Die Dschihadisten hatten sich zu den verheerenden Anschlägen auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul am Dienstag vergangener Woche und in der irakischen Hauptstadt Bagdad in der Nacht zum Sonntag bekannt. Dabei waren ausser den Attentätern in Istanbul 45 Menschen und in Bagdad 213 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden.

_
Mehr zur Serie von Anschlägen im «Tages-Anzeiger»: Ramadan endet mit blutigen Anschlägen

Nächster Artikel