In Mexiko sind in einem Brunnen die Leichen von vier entführten Mitgliedern einer Musikgruppe entdeckt worden. Acht weitere Leichen aus dem Brunnen nahe der Stadt Mina wurden noch nicht identifiziert.
Dies teilten die Behörden des nordöstlichen Bundesstaats Nuevo León am Montag mit. Insgesamt 18 Mitglieder der Kombo Kolombia waren am Freitagmorgen während eines Auftritts in Hidalgo von Bewaffneten entführt worden. Den Behörden zufolge hatten die Entführer es gezielt auf die Musikgruppe abgesehen.
Einer der Musiker, dem es zu fliehen gelungen war, führte die Polizei am Sonntag zu dem Brunnen in Mina. Mehrere der Opfer, die von Angehörigen identifiziert wurden, hatten Schusswunden und Folterspuren. Laut dem Überlebenden könnte auch der Rest der Band in dem Brunnen liegen.
Nuevo León ist einer der Bundesstaaten in Mexiko, der am schwersten von der Drogengewalt betroffen ist, durch die seit 2006 in Mexiko rund 70’000 Menschen starben.
Auch Musiker werden immer wieder zum Ziel der Drogenbanden. Dabei trifft es vor allem Gruppen, die „Narcocorridos“ spielen. Dies sind Lieder, in denen die Taten von Drogenbaronen verherrlicht werden.
Die Kombo Kolombia war allerdings auf eine kolumbianische Musikart namens Vallenato spezialisiert. Die Mitglieder stammten vorwiegend aus Nuevo León und spielten gewöhnlich in Bars und Tanzhallen der Industriestadt Monterrey.