Mehrere hundert Personen an Kundgebung gegen „BaZ“-Besitzer

Die „Basler Zeitung“ („BaZ“) bleibt auch nach dem jüngsten Besitzerwechsel im Schussfeld der Kritik. An einer Kundgebung in Basel protestierten am Samstag mehrere hundert Personen gegen die Eigentümer der „BaZ“ und Chefredaktor Markus Somm.

Bei der Basler-Zeitung herrschen umstrittene Besitzverhältnisse (Symbolbild) (Bild: sda)

Die „Basler Zeitung“ („BaZ“) bleibt auch nach dem jüngsten Besitzerwechsel im Schussfeld der Kritik. An einer Kundgebung in Basel protestierten am Samstag mehrere hundert Personen gegen die Eigentümer der „BaZ“ und Chefredaktor Markus Somm.

Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Bewegung „Rettet Basel!“, die letztes Jahr in Zusammenhang mit dem umstrittenen Beratermandat von Christoph Blochers Robinvest entstanden war. Nach Überzeugung von „Rettet Basel“ verfolgt Blocher als Kreditgarant mit der „BaZ nach wie vor seine nationale Medienstrategie. Um Meinungsvielfalt gehe es den Besitzern nicht.

„BaZ“ als politisches Projekt

Die „BaZ“ sei keine Basler Zeitung mehr, sondern ein politisches Projekt von Zürchern, sagte etwa der Basler SP-Nationalrat Beat Jans. Ihm wäre es lieber, wenn die „BaZ“ einem Zürcher Verlag statt Zürcher Politikern gehörte, sagte Jans.

Offizieller Besitzer der „BaZ“ ist zwar seit dieser Woche ein Kreis von Aktionären um den Tessiner Financier Tito Tettamanti, der die Zeitung schon letztes Jahr für kurze Zeit besessen hatte. Dass aber Blocher aus dem Hintergrund die politische Berichterstattung steuere, sei ein Angriff auf die Demokratie, sagte Jans. Deshalb habe der SVP-Chefstratege im Nationalrat nichts mehr zu suchen.

Wenn es den Besitzern der „BaZ“ um die Region Basel ginge, hätten diese Chefredaktor Somm längst entlassen, sagte Jans weiter. Denn kein Unternehmer halte einen Chef, der ständig seine Kundschaft beleidige.

Somms Leitartikel wurden in diversen Voten kritisiert. Der Chefredaktor gefalle sich darin, gegen Andersdenkende zu hetzen und den geistige Boden zu bereiten für soziale Ausgrenzung, ökologische Verantwortungslosigkeit und die Beschneidung von Grundrechten, hielt „Rettet Basel“ im Aufruf zur Kundgebung fest.

Unter den Kundgebungsteilnehmern auf dem Theaterplatz hatte es auch auffallend viele ergraute Häupter. Als Redner traten neben anderen auch der Historiker Georg Kreis, Ex-Präsident der Eidg. Kommission gegen Rassismus, und der ehemalige Basler SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner auf. Er habe seine Mitarbeit bei der „BaZ“ diese Woche gekündigt, sagte er in seinem Votum.

Unterstützt wurde die Kundgebung unter anderem von den Grünen und der SP beider Basel. „Herr Blocher, fahren Sie die SVP ruhig an die Wand, aber lassen Sie die Finger von der BaZ“ oder „Berlusconisierung der Schweiz – Nein danke“ hiess es etwa auf Transparenten.

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