Mehrere Polizisten bei bewaffneten Angriffen im Irak getötet

Bei einer koordinierten Angriffsserie sind im Irak 26 Polizisten getötet worden. Rund 50 Bewaffnete in Armee-Uniformen griffen laut Polizei in der westirakischen Stadt Haditha in der Nacht zum Montag mehrere Kontrollposten an.

Polizeirekruten in Bagdad (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei einer koordinierten Angriffsserie sind im Irak 26 Polizisten getötet worden. Rund 50 Bewaffnete in Armee-Uniformen griffen laut Polizei in der westirakischen Stadt Haditha in der Nacht zum Montag mehrere Kontrollposten an.

Zunächst attackierten die Angreifer Kontrollposten der Polizei im Osten und im Westen von Haditha. Dabei seien zwölf Polizisten getötet worden, sagte Polizei-Oberstleutnant Owaid Chalaf.

Anschliessend seien sie in die Stadt gefahren und hätten sich dort mit weiteren Bewaffneten getroffen. Die Gruppe von dann etwa 50 Mann habe daraufhin weitere Kontrollposten angegriffen. Die Angreifer hätten Uniformen getragen und mit Haftbefehlen gewedelt, sagte ein Polizeisprecher.

Chalaf zufolge griffen die Bewaffneten nach den Kontrollposten die Häuser des früheren Chefs der Notfalleinheit der Polizei und eines weiteren ranghohen Polizisten an. Beide seien getötet worden.

Neben den insgesamt 26 Polizisten sei ein Angreifer bei einem Schusswechsel ums Leben gekommen. Die Angriffsserie dauerte etwa eine halbe Stunde, wie ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Anbar sagte, in der Haditha liegt. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre für Haditha und durchsuchten die Stadt nach den Aufständischen.

Polizei macht Al-Kaida verantwortlich

Der Polizeisprecher machte Al-Kaida für die Angriffe verantwortlich. In einem Auto, das die Bewaffneten zurückgelassen hätten, seien Spuren gefunden worden, die dies belegten, sagte er.

Haditha befindet sich in der sunnitischen Provinz Anbar im Westen des Irak. Nach dem Einmarsch der US-Truppen im Irak 2003, der zum Sturz des Machthabers Saddam Hussein führte, war die Stadt eine der Hochburgen des Terrornetzwerks.

Im Jahr 2006 schlugen sich die örtlichen Stämme jedoch auf die Seite des US-Militärs. Seitdem wurden die Aufständischen aus der Provinz verdrängt. Haditha war 2005 Schauplatz eines der schwersten Kriegsverbrechen von US-Soldaten. Dabei wurden 24 Iraker getötet, darunter mehrere Kinder.

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