Die islamkritische Pegida-Bewegung hat in Dresden auch nach der Spaltung ihrer Führungsspitze mehrere Tausend Menschen mobilisiert. Zur ersten Kundgebung seit dem Ausscheiden von Sprecherin Kathrin Oertel aus der Organisation kamen am Montagabend aber deutlich weniger Anhänger.
Am Sonntag vor zwei Wochen hatten die selbsternannten «Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes» (Pegida) noch mehr als 17’000 Menschen in der sächsischen Landeshauptstadt auf die Strasse gebracht.
Beobachter werten die Entwicklung als Stärkung des rechten Pegida-Flügels um den Gründer der Bewegung, Lutz Bachmann. Dieser sprach am Montag zu den Demonstranten. «Wir machen weiter, es gibt keinen anderen Weg», rief er den Pegida-Anhängern zu. Bachmann war zurückgetreten, nachdem ausländerfeindliche Sprüche und ein Foto von ihm als Adolf Hitler im Internet aufgetaucht waren.
Zur ersten Kundgebung der von Oertel und den anderen Pegida-Abweichlern gegründeten Initiative «Direkte Demokratie für Europa», die einen deutlich moderateren Kurs fährt, waren am Sonntag lediglich 500 Menschen vor die Dresdner Frauenkirche gekommen.
Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte und später wiederaufgebaute monumentale Barockbau, der weltweit als Symbol für Frieden und Versöhnung gilt, hatte am Montagabend als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit für die Zeit der Pegida-Demonstration die Beleuchtung ausgeschaltet.
Auf dem nahe gelegenen Postplatz demonstrierte das Bündnis «Dresden für alle» für Toleranz und Weltoffenheit.