In Bern haben mehrere Tausend Personen gegen Rentenabbau und für eine starke AHV demonstriert. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) und die Unia schätzten die Zahl der Protestierenden in ihren Medienmitteilungen auf 20’000.
Gemäss dem SGB folgten am Samstag Rentnerinnen und Rentner, Erwerbstätige, Junge und Alte aus allen Regionen der Schweiz dem Aufruf der «Allianz für eine starke AHV», welche die Kundgebung organisiert hat.
Die Allianz ist ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, Arbeitnehmerorganisationen des öffentlichen Dienstes, von links-grünen Parteien und anderen Organisationen. Sie steht hinter der AHVplus-Initiative, welche am 25. September an die Urne kommt.
Mit dem «mächtigen, friedlichen und bunten Demonstrationszug» von der Schützenmatte durch die Berner Innenstadt sei das Parlament gewarnt, schreibt der SGB. Mit der Demonstration will die Allianz «ein klares Zeichen» setzen gegen Vorschläge der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) des Nationalrats.
Diese schlug Mitte August vor, bei der Reform der Altersvorsorge eine automatische Erhöhung des Rentenalters einzubauen, falls die AHV in finanzielle Schieflage geraten sollte. Um bis zu zwei Jahre auf 67 könnte gemäss diesem Vorschlag das AHV-Alter erhöht werden. Die Altersreform 2020 kommt im Herbst in die eidgenössischen Räte.
Die Kundgebung begann mit ersten Reden am Versammlungsort Berner Schützenmatte. Sie führte anschliessend via Innenstadt zum Aargauerstalden in der Nähe des Bärenparks. Dort sagte der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, Paul Rechsteiner, nicht die AHV sei das Problem, sondern das seien die Pensionskassen.
Bei den Pensionskassen zahle man immer mehr, bekomme aber trotzdem schlechtere Renten. Wer auch in Zukunft anständige Renten wolle, der müsse die AHV stärken, so Rechsteiner in seiner Rede. Eine stärkere AHV komme insbesondere Frauen zugute, betonten mehrere Rednerinnen.