Mindestens 15 Menschen sind bei einem Selbstmordanschlag auf eine Trauerfeier im Nordwesten von Pakistan getötet worden. 37 weitere wurden bei dem Attentat verletzt, wie die Polizei erklärte.
Allerdings befänden sich zahlreiche Verletzte in kritischem Zustand, hiess es weiter. Der Politiker Khush Dil Khan, der sich gegen die Taliban engagiert, blieb bei dem Anschlag in den Aussenbezirken von Peshawar vom Sonntag unverletzt.
Der Politiker gehört der moderaten Awami National-Partei (ANP) an. Die ANP regiert die Provinz und unterstützt die Zentralregierung in Islamabad im Kampf gegen radikalislamische Extremisten wie die Taliban.
Diese bekannten sich in einem Telefonat zu der Tat. Der Politiker sei das Ziel des Anschlags gewesen, da er eine Miliz zum Kampf gegen die Taliban aufgestellt habe, sagte Taliban-Sprecher Mohammad Afridi.
Ein Polizeisprecher erklärte, der Attentäter sei in das Haus gelangt, in dem gerade für den Verstorbenen gebetet worden sei, und habe sich in die Luft gesprengt. Nach Angaben von Polizeichef Imtiaz Altaf brachte der Attentäter rund acht Kilogramm Sprengstoff zu Explosion. Insgesamt hätten mehrere hundert Menschen an der Trauerfeier teilgenommen.
Am Samstag meldeten Sicherheitskräfte die Tötung von 39 Extremisten bei Kämpfen im Bezirk Bara in der Stammesregion Khyber. Zudem seien vier Angehörige der Sicherheitskräfte umgekommen, hiess es weiter. Das Gebiet befindet sich in der Nähe Peshawars und steht derzeit im Fokus bei Anti-Taliban-Einsätzen.
Die Stammesgebiete im Nordwesten Pakistans gelten als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Sie sind Rückzugsgebiet für radikalislamische Gruppen wie die Taliban und Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida. In den vergangenen viereinhalb Jahren wurden in Pakistan mehr als 4900 Menschen durch Anschläge getötet.